Ukraine-Krieg, Woche 15

Durchhalteparolen am 100. Tag der Invasion

Smoke rises in the city of Severodonetsk during heavy fightings between Ukrainian and Russian troops at eastern Ukrainian region of Donbas on May 30, 2022, on the 96th day of the Russian invasion of Ukraine. - EU leaders will try to overcome Hungary's rejection of a Russian oil embargo on May 30, 2022 as part of a further tightening of sanctions against Moscow, whose forces are advancing in eastern Ukraine, with fighting in the heart of the key city of Severodonetsk. (Photo by ARIS MESSINIS / AFP)
Veröffentlicht: 03. Juni 2022 14:57 Uhr
Mit Durchhalteparolen hat die Ukraine den 100. Tag der russischen Invasion begonnen. "Heute kämpfen und halten wir jeden Meter der Region Luhansk", sagte Regionalgouverneur Serhij Gajdaj am Freitag. Schwer umkämpft ist die Stadt Sjewjerodonez. Das russische Militär hat nach eigenen Angaben in der Nacht bei massiven Luftschlägen mehr als 360 ukrainische Soldaten getötet.
SALZBURG24 (tp)

Nach Einschätzung britischer Geheimdienste kontrolliert Russland schon über 90 Prozent der Luhansk-Region. "Insgesamt sind durch Schläge der Luftwaffe mehr als 360 Nationalisten sowie 49 Waffensysteme und Militärfahrzeuge vernichtet worden, darunter eine Funkstation für die Luftraumüberwachung in Slowjansk in der Donezker Volksrepublik", sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow.

Russische Angriffe auf Ukraine

Neben Kampf- und Schützenpanzern seien auch mehrere Raketenwerfer vom Typ "Grad" und vier Munitionsdepots für die ukrainischen Artillerie- und Raketenstreitkräfte im Donbass-Gebiet beschossen worden. Daneben seien Dutzende Gefechtsstände und im südukrainischen Gebiet Mykolajiw auch ein Punkt zur Steuerung von Drohnen getroffen worden, sagte Konaschenkow.

In den vergangenen hundert Tagen hätten die russischen Angriffe in der Region 33 Krankenhäuser, 237 ländliche Gesundheitseinrichtungen, fast 70 Schulen und 50 Kindergärten zerstört, so Gajdaj. Sjewjerodonezk, das Verwaltungszentrum von Luhansk, ist die letzte Bastion der Ukrainer in der Region Luhansk.

20 Rettungsfahrzeuge aus Österreich für Ukraine

Österreich stellt der Ukraine insgesamt 20 Rettungsfahrzeuge zur Verfügung – eines davon kommt auch aus Salzburg. Noch heute soll der Weg ins Kriegsgebiet angetreten werden.

"Im Zentrum von Sjewjerodonezk halten die Kämpfe an", teilte der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht am Freitag mit. Der Feind beschieße die ukrainischen Stellungen in der Stadt, in den Vororten Boriwsk und Ustyniwka sowie in der Zwillingsstadt Lyssytschansk, die mit Sjewjerodonezk einen Ballungsraum bildet.

Region um Sjewjerodonezk im Fokus

Zudem berichtete der Generalstab von Luftangriffen auf die Ortschaft Myrna Dolyna und erfolglosen Erstürmungsversuchen der städtischen Siedlungen Metjolkine und Bilohoriwka in unmittelbarer Nähe von Sjewjerodonezk. Auch der Versuch, durch Angriffe im Raum Bachmut den Ballungsraum weiter westlich von den Versorgungslinien abzuschneiden, ist nach Angaben aus Kiew bisher gescheitert.

Nach Berichten des britischen Verteidigungsministeriums stehen die ukrainischen Truppen im Osten massiv unter Druck. Es sei wahrscheinlich, dass Moskau in Luhansk in den kommenden zwei Wochen vollständig die Kontrolle übernehme, hieß es. Diese taktischen Fortschritte, die durch die Konzentration russischer Truppen in einer einzigen Region erreicht worden seien, hätten Moskau aber erhebliche Ressourcen gekostet. An allen anderen Fronten sei es den Russen nicht gelungen, Fortschritte zu machen. Dort seien sie stattdessen mittlerweile in der Defensive.

In Richtung Slowjansk, Teil eines Ballungsraums im Gebiet Donezk mit etwa einer halben Million Einwohner, kommen die russischen Angriffe ebenfalls nur langsam voran. Von Lyman aus seien Sturmversuche unternommen worden, die Kämpfe hielten an, teilte der Generalstab mit. Angriffe von Norden aus seien unter hohen feindlichen Verlusten abgewehrt worden.

An anderen Frontabschnitten gibt es aufgrund der russischen Konzentration auf Sjewjerodonezk keine aktiven Bodenoffensiven. Allerdings ist vielerorts die russische Artillerie im Einsatz, teilweise auch die Luftwaffe. Die ukrainischen Truppen hätten innerhalb der vergangenen 24 Stunden fünf Angriffe zurückgeschlagen und dabei fünf Kampfpanzer, drei Artilleriesysteme und zwei Schützenpanzer vernichtet, heißt es aus dem Generalstab. Für sämtliche Angaben gibt es keine Bestätigung aus unabhängiger Quelle.

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(Quelle: apa)

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