Das Unglück ereignete sich bereits am Freitag in Hpakant im Norden des Landes, wie ein Polizeivertreter sagte, ohne Opferzahlen zu nennen. Die Stadt liegt im Zentrum der milliardenschweren Jade-Industrie, die vom mächtigen Militär kontrolliert wird. In der Gegend befinden sich die weltweit größten Vorkommen des grünen Edelsteins. Besonders begehrt ist dieser in China, dessen Bergbaufirmen auch beim Abbau im benachbarten Myanmar eine große Rolle spielen.
Bereits Ende November waren bei einem Erdrutsch in Hpakant 114 Menschen ums Leben gekommen. Die Sicherheitsvorkehrungen in der Branche sind lasch, die Verantwortlichkeiten häufig unklar. Die neue Regierung der früheren Oppositionspartei von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi hat schärfere Kontrollen angekündigt. Die USA haben zwar ihre Handelsbeschränkungen für das ehemalige Burma gelockert. Sie halten aber am Verbot für Jade-Importe fest, weil der Abbau ihrer Ansicht nach hochrangigen Militärs nützt sowie Korruption und Rechtsverstöße fördert.
Hpakant liegt im unruhigen Teilstaat Kachin an der Grenze zu China und ist das Herz der milliardenschweren Jade-Industrie von Myanmar. Da in Kachin bis heute mehrere Rebellengruppen aktiv sind, können die Bergbaufirmen in dem Jadegebiet weitgehend unkontrolliert arbeiten. Die Bewohner in Hpakant legen den Unternehmen zahlreiche Unfälle und Landenteignungen zur Last. Die groß angelegte Suche nach Jadesteinen hat die Gegend inzwischen in eine Mondlandschaft verwandelt.
(Quelle: salzburg24)