Weitere sieben Menschen wurden in der Hauptstadt Bangui verletzt, als die UNO-Blauhelme das Feuer auf mehrere hundert Demonstranten eröffneten, wie ein Krankenhaus-Vertreter am Montag mitteilte. Die Demonstranten waren auf den Präsidentenpalast zumarschiert, um nach den gewaltsamen Vorkommnissen vom Wochenende den Rücktritt von Übergangspräsidentin Catherine Samba Panza zu verlangen.
Nach der Niederschlagung der Proteste gab es Schusswechsel in anderen Teilen von Bangui. Dabei sei ein Teenager durch eine irregeleitete Kugel getötet worden, hieß es in den Krankenhauskreisen weiter. In der Stadt war die Lage angespannt, im Zentrum waren Barrikaden errichtet. Trotz einer Ausgangssperre war es in der Nacht erneut zu Plünderungen gekommen. Nach Angaben aus Militärkreisen wurden auch Polizeistellen, das Verteidigungsministerium und ein staatlicher Radiosender angegriffen. Französische und UN-Soldaten waren an strategisch wichtigen Stellen im Einsatz.
Bei Auseinandersetzungen waren am Wochenende mehr als 20 Menschen getötet und etwa hundert weitere verletzt worden. Die Gewalt war nach der Ermordung eines Motorrad-Taxifahrers in einem mehrheitlich von Muslimen bewohnten Viertel eskaliert. Das Viertel PK-5 stand auch im Mittelpunkt der Massaker zwischen Christen und Muslimen Ende 2013 und Anfang 2014.
Die französischen Soldaten und die UN-Blauhelme sind in dem Land stationiert, um die Lage dort zu stabilisieren. Übergangspräsidentin Samba Panza hält sich derzeit bei der Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York auf.
(Quelle: salzburg24)