Die Einvernahme werde erst am kommenden Montag fortgesetzt. "Das wird dann vermutlich wieder eine Zehn-Stunden-Session", meinte Blaschitz. Derzeit werde die Tat Detail für Detail aufgearbeitet, das dauere. Der Jugendliche zeige sich zumindest zum Teil kooperativ und geständig, "was seine eigene Geschichte betrifft", sagte der Verteidiger. Aussagen von Zeugen wies er hingegen zurück.
Ermittlungen wegen Beteilung an Terror-Vereinigung
Die Ermittlungen laufen nach wie vor wegen Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung und nicht in Richtung Vorbereitung von dutzendfachem Mord oder vorsätzliche Gefährdung durch Sprengmittel. "Dafür sehe ich keine Beweise", so Blaschitz.
17-Jähriger vergötterte Wiener Hass-Prediger
Der 17-Jährige hatte bereits zugegeben, im deutschen Neuss einen mittlerweile ebenfalls in Haft befindlichen 21-Jährigen getroffen zu haben, den er über islamistische Internet-Foren kennengelernt hatte. "Die beiden haben Böller geschmissen und eine Rauchbombe gebastelt. Aber da war nix, was auch nur annähernd einer Gefährdungslage nahe kommen könnte", erklärte Blaschitz am vergangenen Mittwoch. Sein Mandant habe sich durchaus in einem möglicherweise radikal-salafistischen Umfeld bewegt. Der Bursche habe den Wiener Hass-Prediger Mirsad O. alias "Ebu Tejma" vergöttert, der im vergangenen Sommer in Graz wegen terroristischer Vereinigung, Anstiftung zum Mord und schwerer Nötigung zu 20 Jahren Haft verurteilt wurde.
In Gefängnis in Wiener Neustadt radikalisiert
Der Jugendliche ist durch eine Anzeige aus seinem erweiterten Bekanntenkreis in Neuss ins Visier der Behörden geraten. Der gebürtige Niederösterreicher war dem Mann muslimischen Glaubens in Deutschland wegen seiner radikal-islamischen Ansichten aufgefallen, berichtet die Wochenzeitung "Der Falter". Radikalisiert wurde der Bursch demnach in der Justizanstalt Wiener Neustadt, wo er 2015 wegen einer Reihe strafbarer Delikte mehrere Monate in U-Haft verbrachte.
(APA)
(Quelle: salzburg24)