Welt

Entlassung und Disziplinarverfahren in Kaserne Zeltweg

Zeltweg: Schwarzes Schaf unter den Kasernen?
Veröffentlicht: 28. Juli 2015 13:34 Uhr
Drogen, gefährliche Drohung und versuchte Vergewaltigung: Der fertige Untersuchungsbericht des Bundesheeres zu den im Mai aufgeflogenen Vorkommnissen in der Kaserne Zeltweg hat zu umfangreichen Konsequenzen geführt. Ein 47-jähriger Unteroffizier wurde des Dienstes enthoben und ein 20-jähriger ehemaliger Grundwehrdiener bei der Staatsanwaltschaft angezeigt, hieß es am Dienstag.

Bei dem Opfer des angeblichen Vergewaltigungsversuchs durch einen 20-jährigen Grundwehrdiener in der Kaserne Zeltweg soll es sich um eine Rekrutin handeln. Der Vorfall soll sich nach Angaben der Frau in der Kaserne abgespielt haben, erklärte die Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft Leoben, Nicole Dexer, auf APA-Anfrage.

Derzeit sind die Sachverhaltserhebungen in vollem Gang, eine Entscheidung über eine mögliche Anklage wird noch dauern. Das mutmaßliche Opfer sowie mehrere Zeugen und der Verdächtige müssen noch vernommen werden, so Dexer am Dienstag.

Laut Oberst Michael Bauer liegt der Bericht der bundesheerinternen Untersuchungskommission seit eineinhalb Wochen vor. Er umfasst insgesamt 125 Niederschriften und führte dazu, dass der Unteroffizier aus der Steiermark bei der Staatsanwaltschaft Leoben wegen gefährlicher Drohung und schwerer Nötigung angezeigt wurde. Es wurde außerdem ein Disziplinarverfahren eingeleitet, das ruht, bis die Strafanzeige in Leoben abgeschlossen ist.

Neben dem Unteroffizier flog auch ein Grundwehrdiener auf, der im Jänner 2015 abgerüstet hatte. Gegen ihn besteht der Verdacht der versuchten Vergewaltigung, wobei das Bundesheer keine Details zum Opfer oder möglichen Tatort nennen wollte, weil es sich um ein laufendes Verfahren handle. Der 20-Jährige muss sich ebenfalls den Fragen der Leobener Staatsanwälte stellen.

Bei den Ermittlungen der Untersuchungskommission wurden auch 16 Drogenkonsumenten ausgeforscht. Die Grundwehrdiener sollen die Suchtgifte bereits vor ihrem Eintritt beim Bundesheer genommen haben, es sei aber nicht auszuschließen, dass sie es auch während ihres Grundwehrdienstes genommen haben. Gegen sie wurde ein Disziplinarverfahren eingeleitet.

"Der Verdacht des Drogenhandels in der Kaserne hat sich dagegen nicht bestätigt", sagte Bauer. Die Ermittlungen des Bundesheeres seien vorerst abgeschlossen.

(Quelle: salzburg24)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

11.10.2024
Blauhelme

Schüsse auf UNO-Soldaten im Libanon

01.10.2024
Krieg in Nahost

Israel startet Bodenoffensive im Libanon

Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken