Rund 300 russische Soldaten halten sich in der ostukrainischen Stadt Pokrowsk auf. "Ihr Ziel bleibt unverändert - die nördlichen Grenzen von Pokrowsk zu erreichen und dann zu versuchen, den Ballungsraum einzukesseln", erklärte das 7. Fallschirmjägerkorps am Dienstag auf Facebook. In der Umgebung von Pokrowsk, das ein wichtiger ukrainischer Straßen- und Schienenknotenpunkt war und heute weitgehend zerstört ist, toben seit Monaten erbitterte Kämpfe. Der ukrainische Oberbefehlshaber Olexandr Syrskyj hatte zuvor der "New York Post" gesagt, Russland konzentriere rund 150.000 Soldaten für den Vorstoß auf Pokrowsk. Syrskyj sagte zudem, die ukrainischen Streitkräfte nutzten bebaute städtische Gebiete, um den Vormarsch der russischen Truppen zu bremsen.
Russische Militärblogger veröffentlichten am Dienstag ein nicht verifiziertes Video, das angeblich russische Truppen beim Einmarsch in Pokrowsk zeigen soll. In dem Video sind russische Soldaten auf Motorrädern und in einer Reihe verschiedener Fahrzeuge zu sehen, von denen viele keine Türen und Fenster haben. Pokrowsk liegt in der östlichen Region Donezk.
Ukraine auch in Kupjansk in der Bredouille
Russland versucht mit Zangenbewegungen, nicht nur Pokrowsk sondern auch Kupjansk einzukesseln. Im nordöstlichen Kupjansk sind die russischen Streitkräfte nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau am Boden tief vorgedrungen. Die Stadt liegt im Osten der Region Charkiw.
Ein russischer Kommandant sagte am Dienstag, seine Einheiten stießen nach Süden vor, um eine Reihe von Bahnhöfen einzunehmen. In einem vom Ministerium veröffentlichten Video erklärte er, seine Truppen hätten ein Öldepot am östlichen Rand von Kupjansk sowie eine Reihe von Bahnhöfen entlang der Strecke nach Kupjansk-Wuslowyj unter ihre Kontrolle gebracht. Zudem werde um den Bahnhof in der nahe gelegenen Siedlung Kupjansk-Sortuwalnyj gekämpft. Die Angaben konnten von der Nachrichtenagentur Reuters nicht unabhängig überprüft werden.
Trumps Frieden nicht in Sicht
Die Kämpfe in der Ukraine dauern unvermindert an. Mit einem baldigen Erfolg groß angekündigte Bemühungen von US-Präsident Donald Trump um ein Friedensabkommen sind längst ins Stocken geraten. Am Montag hatte Russland die Einnahme von drei weiteren Ortschaften an der Frontlinie im heftig umkämpften Osten der Ukraine gemeldet.
(Quelle: apa)




