Die tunesischen Behörden bestätigten, dass es sich bei den meisten Opfern um Briten handelt. Unter den Toten befinden sich auch mehrere Iren und Deutsche sowie ein Belgier, ein Portugiese und ein Russe. Österreicher sind laut Außenministerium weder unter den Toten noch unter den Verletzten. Zu der Attacke bekannte sich die extremistische Organisation "Islamischer Staat" (IS).
Unklarheit herrscht nach wie vor über die Anzahl der Attentäter. Entgegen der gängigen Version zu den Ereignissen, in der von einem Täter die Rede ist, zeigt sich eine Augenzeugin einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" vom Montag überzeugt davon, dass es mindestens einen zweiten Angreifer gab. "Ich bilde mir doch nichts ein", sagte die deutsche Urlauberin Birgit Z. Dem Bericht nach kann Z. es nicht fassen, dass jener nicht auf sie geschossen hat.
Tunesiens Ministerpräsident Habib Essid sagte dem US-Sender CNN, es gebe Hinweise, dass der Attentäter Verbindungen zu militanten Gruppen gehabt habe. Er soll eine Moschee besucht haben, in der Terroristen ausgebildet wurden. Der Tunesier - dessen Alter in einigen Quellen mit 23, in anderen mit 24 Jahren angegeben ist - hatte in der Salafistenhochburg Kairouan studiert. Er sei mit einem Fahrzeug zum Tatort gebracht worden, das letzte Stück aber zu Fuß gegangen, erklärte Essid.
Zudem gingen die tunesischen Ermittler dem Verdacht nach, dass der Angreifer Seif (Seifeddin) Rezgui in einem Islamististen-Ausbildungslager in Libyen gewesen sei, sagte der Sicherheitsvertreter. Auch seien drei mutmaßliche Komplizen festgenommen worden. Am Montag hatte Innenminister Mohammad Najem Gharsalli gesagt, dass eine "erste Gruppe" gefasst worden sei, "eine bedeutende Anzahl von Menschen aus dem Netzwerk", das hinter dem Täter gestanden habe. In dem politischen Chaos in Libyen machen sich extremistische Gruppen immer breiter, darunter auch Anhänger des IS.
Die tunesischen Behörden haben nach eigenen Angaben bisher 27 Todesopfer identifiziert: 19 Personen aus Großbritannien, drei aus Irland, zwei aus Deutschland, sowie je eine Person aus Belgien, Portugal und Russland. Die Londoner Regierung erklärte am Dienstag, die Zahl der getöteten Briten sei sogar auf 21 gestiegen. Neun weitere Opfer könnten auch aus Großbritannien stammen. Insgesamt wurden dem Gesundheitsministerium zufolge 39 Menschen verletzt.
Nach dem Anschlag rechnet Tunesien mit mindestens 515 Millionen Dollar weniger Einnahmen aus dem Tourismus. Damit würde rund ein Viertel der Einkünfte des vergangenen Jahres wegbrechen. Das Geschäft mit Urlaubern stützt die Wirtschaft in Tunesien und sorgt für Arbeitsplätze sowie Devisen.
(Quelle: salzburg24)