Das Zentrum der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist Montag früh erneut von Explosionen erschüttert worden. Es gebe Luftalarm, die Menschen sollten Schutz suchen, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko mit. Am Himmel sei ein Feuerball zu sehen gewesen, berichtete eine Reporterin aus dem Zentrum. Womöglich war die ukrainische Luftabwehr aktiv gegen neue russische Raketenangriffe. Bestätigt wurde dies nicht. Es war zunächst auch unklar, ob es wie vor einer Woche Zerstörungen gab.
Bevölkerung Kiews soll Schutzräume aufsuchen
Laut Klitschko gab es drei Explosionen, eine davon im Kiewer Innenstadtbezirk Schewtschenkiwskyj. Der Bezirk wurde bereits vergangene Woche von mehreren Luftangriffen getroffen. Womöglich war die Luftabwehr aktiv gegen neue russische Raketenangriffe. Bestätigt wurde dies nicht. Kurz zuvor hatten die Sirenen vor Luftangriffen gewarnt. "Bleiben Sie in den Schutzräumen!", warnte Klitschko die Hauptstadtbewohner in den Online-Netzwerken.
Kiew weiter unter Beschuss
Vor einer Woche hatte Russland mit Raketen ebenfalls zum Wochenbeginn im Berufsverkehr am Morgen das Zentrum von Kiew beschossen. Zuvor war es zu einer Explosion auf der Brücke zu der von Moskau annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim gekommen. Kremlchef Wladimir Putin hatte dem ukrainischen Geheimdienst einen „Terroranschlag“ gegen die Brücke vorgeworfen – und dann die Raketen als Vergeltung abschießen lassen. Dabei starben in Kiew und anderen Städten in der Ukraine mehr als ein Dutzend Menschen, mehr als 100 wurden verletzt.
Putin: "Nicht alle Ziele getroffen"
Putin hatte am vergangenen Freitag gesagt, es seien bei den Angriffen nicht alle Ziele getroffen worden. Zugleich betonte er, dass er neue massive Schläge wie vor einer Woche nicht für nötig halte. Putin lässt Kiew und viele andere Städte seit Beginn seines Krieges gegen die Ukraine am 24. Februar immer wieder mit Raketen beschießen.
Bereits acht Monate Ukraine-Krieg
Rund acht Monate nach dem Einmarsch in die Ukraine will Russland trotz militärischer Rückschläge seine Kriegsziele unbeirrt weiterverfolgen. Die militärische „Operation“ werde zu Ende gebracht, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Sonntag im Staatsfernsehen. Das werde zwar erschwert von der Hilfe westlicher Staaten für die Ukraine. Aber Russland habe genug Potenzial zur Fortsetzung des Einsatzes. Er sagte, die NATO sei „de facto“ schon in den Konflikt involviert.
Präsident Wladimir Putin hatte die russische Invasion Ende Februar mit einer angeblichen Bedrohung durch das Nachbarland begründet. Als Ziele gab er die „Entmilitarisierung“ und „Entnazifizierung“ der Ukraine an. Außerdem soll das Land einen neutralen Status behalten und die Gebiete Donezk, Luhansk sowie die seit 2014 besetzte Halbinsel Krim aufgeben.
(Quelle: apa)