Gefährlicher Virus

Erster Fall von neuer Mpox-Variante außerhalb Afrikas

Veröffentlicht: 16. August 2024 08:38 Uhr
In Schweden gibt es nach dortigen Regierungsangaben den ersten bestätigten Mpox-Fall der neuen Variante Klade I außerhalb des afrikanischen Kontinents. Das teilte der schwedische Sozialminister Jakob Forssmed auf einer Pressekonferenz mit, die im schwedischen Fernsehen übertragen wurde.

Die neue Mpox-Variante tauchte in der Region Stock auf. "Das ist natürlich etwas, das wir ernst nehmen", sagte Forssmed. Die infizierte Person habe sich zuvor in Afrika aufgehalten.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte wegen mehrerer Mpox-Ausbrüche in Afrika und der neuen womöglich gefährlichen Variante die höchste Alarmstufe ausgerufen. Nach Beobachtung von Experten dürfte die Klade I ansteckender sein als bisherige Varianten und eine schwerere Infektion auslösen.

Keine weiteren Infektionsschutzmaßnahmen nötig

Olivia Wigzell von der schwedischen Volksgesundheitsbehörde zufolge besteht keine Gefahr, dass der Fall Auswirkungen auf die breite Bevölkerung hat. "Der Fall selbst erfordert unserer Einschätzung nach derzeit keine weiteren Infektionsschutzmaßnahmen, wir verfolgen die Entwicklung aber natürlich aufmerksam", sagte Wigzell bei der Pressekonferenz mit dem Sozialminister.

Mpox in Schweden ASSOCIATED PRESS
Pressekonferenz der Verantwortlichen nach dem Fall von Mpox in Schweden.

"Dieser Fall in Schweden ist ein Weckruf für die Gesundheitsbehörden, wachsam zu sein und Strategien zur Überwachung und Kontaktverfolgung umzusetzen, um mögliche neue Fälle frühzeitig zu entdecken", erklärte Jonas Albarnaz, Experte für Pockenviren am britischen Pirbright-Institut. Nach Ansicht von Brian Ferguson von der Universität Cambridge ist der Fall bei einem schwedischen Reisenden zwar besorgniserregend, aber angesichts der Schwere und Verbreitung des Ausbruchs in Afrika nicht überraschend. "Es wird wahrscheinlich weitere Fälle hier und in anderen Teilen der Welt geben, da derzeit keine Mechanismen vorhanden sind, um eingeschleppte Fälle von Mpox zu verhindern."

Mpox auch unter Affenpocken bekannt

Mpox hießen früher Affenpocken, weil sie zufällig erstmals bei Affen nachgewiesen worden waren. Das Virus ist mit dem klassischen Pockenvirus verwandt. Es löst vor allem Hautausschlag aus, aber auch Fieber und Muskelschmerzen. Es gibt zwei Impfstoffe, aber bei weitem nicht genügend Dosen in Afrika.

Wie erkennt man Mpox?

Charakteristisch ist ein Hautausschlag in Form von Flecken bis Pusteln, die mit der Zeit verkrusten und abfallen. Der Ausschlag tritt in der Regel vor allem im Gesicht, auf Handflächen und Fußsohlen auf. Die Haut- und Schleimhautveränderungen können aber auch an und im Mund, Genitalien, Anus und Augen gefunden werden.

Die Erkrankung beginnt häufig mit allgemeinen Krankheitszeichen wie Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen, geschwollenen Lymphknoten, Frösteln oder Abgeschlagenheit.

Infektionen der Klade I wurden zuvor nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) zuvor ausschließlich in Zentralafrika beobachtet, darunter insbesondere in der Demokratischen Republik Kongo (DRC).

(Quelle: apa)

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