Die Nichtregierungsorganisation Emergency berichtete, dass mindestens sechs Menschen getötet worden seien. Mehr als 30 weitere seien verletzt worden, teilte Emergency auf Twitter mit. Die NGO betreibt ein Krankenhaus vor Ort.
Kabul: Auch US-Sicherheitskräfte verletzt
Der TV-Sender Al Jazeera berichtete, auch Ausländer seien unter den Opfern. Nach Auskunft eines US-Regierungsvertreters wurden Mitglieder der US-Sicherheitskräfte verletzt. Auch Amerikaner seien bei dem Anschlag zu Schaden gekommen, schrieb der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby, am Donnerstag auf Twitter und bezeichnete den Angriff an einem der Flughafen-Tore als "komplexe Attacke". Eine Zahl von Toten oder Verletzten nannte er nicht. Kirby bestätigte außerdem, dass es zu einer weiteren Explosion bei einem nahe gelegenen Hotel gekommen sei. Zuvor hatte bereits die Türkei von zwei Explosionen berichtet.
Auswirkungen auf Evakuierungen unklar
Deutschland, Italien, Großbritannien und die Türkei erklärten, es seien keine Soldaten aus ihren Ländern unter den Opfern. Wie sich der Zwischenfall auf die laufenden Evakuierungen auswirken würde, war zunächst unklar. Ein auf Twitter geteiltes Bild, das offenbar vom Inneren des Flughafengeländes aufgenommen wurde, zeigte eine große Rauchwolke. Der lokale Fernsehsender ToloNews veröffentlichte auf Twitter Bilder, auf denen zu sehen ist, wie Verletzte in Schubkarren transportiert werden.
Berichte über Selbstmordattentäter
Der gut vernetzte afghanische Journalist Bilal Zarwari schrieb auf Twitter, ein Selbstmordattentäter habe sich in einer großen Menschenmenge in die Luft gesprengt. Mindestens ein weiterer Angreifer habe danach das Feuer eröffnet. Zarwari berief sich auf mehrere Augenzeugen in dem Gebiet.
US-Soldaten setzen Tränengas ein
Nach der Explosion hätten US-Soldaten an einem anderen Flughafengate Tränengas eingesetzt, um die Menschen auseinander zu treiben, sagte ein Bewohner Kabuls, der an diesem Gate war. Er schätzte, zu dem Zeitpunkt seien dort 2.000 bis 4.000 Menschen gestanden. Mehrere Frauen und Mädchen seien durch das Tränengas verletzt worden.
Westliche Sicherheitskreise hatten zuvor vor einer erhöhten Gefährdungslage rund um den Flughafen gewarnt. Es lagen demnach Hinweise vor, dass der afghanische Ableger des "Islamischen Staates" (IS) Anschläge plane. Die IS-Miliz und die Afghanistan jetzt regierenden radikalislamischen Taliban sind verfeindet.
(Quelle: salzburg24)