Bedeutendes Datum

Explosionen im Iran reißen über 100 Menschen in den Tod

An image grab from a video released by state-run Iran Press news agency on January 3, 2024 shows ambulances leaving the site where two explosions in quick succession struck a crowd marking the anniversary of the 2020 killing of Guards general Qasem Soleimani, near the Saheb al-Zaman Mosque in the southern Iranian city of Kerman. The blasts, which state television called a "terrorist attack", came with tensions running high in the Middle East a day after Hamas number two was killed in a Beirut drone strike. The blasts stuck near the Saheb al-Zaman Mosque in Kerman, Soleimani's southern hometown where he is buried, as supporters gathered to mark the fourth anniversary of his death in a US drone strike just outside Baghdad airport. (Photo by IRAN PRESS / AFP) / RESTRICTED TO EDITORIAL USE - MANDATORY CREDIT - AFP PHOTO / HO / IRAN PRESS" NO MARKETING NO ADVERTISING CAMPAIGNS - DISTRIBUTED AS A SERVICE TO CLIENTS FROM ALTERNATIVE SOURCES, AFP IS NOT RESPONSIBLE FOR ANY DIGITAL ALTERATIONS TO THE PICTURE'S EDITORIAL CONTENT, DATE AND LOCATION WHICH CANNOT BE INDEPENDENTLY VERIFIED - NO RESALE - NO ACCESS ISRAEL MEDIA/PERSIAN LANGUAGE TV STATIONS/ OUTSIDE IRAN/ STRICTLY NO ACCESS BBC PERSIAN/ VOA PERSIAN/ MANOTO-1 TV/ IRAN INTERNATIONAL/RADIO FARDA /

Veröffentlicht: 03. Jänner 2024 17:14 Uhr
In der iranischen Stadt Kerman haben sich am Mittwoch Explosionen ereignet. Dabei sollen Staatsmedien zufolge mehr als 100 Menschen getötet worden sein, zahlreiche weitere wurden demnach verletzt. Die Explosionen ereignete sich am Todestag des mächtigen Generals Ghassem Soleimani.
SALZBURG24 (tp)

Nach zwei verheerenden Explosionen am Todestag des mächtigen iranischen Generals Ghassem Soleimani in dessen Heimatstadt Kerman ist die Zahl der Todesopfer auf 103 gestiegen. Zudem seien rund 210 Menschen verletzt worden, berichteten Staatsmedien am Mittwoch unter Berufung auf den Rettungsdienst. Kermans Vizegouverneur Rahman Jalali sprach von einer Terrorattacke. Irans Innenminister Ahmad Vahidi kündigte eine entschiedene Reaktion an.

"Natürlich werden die Sicherheitsbehörden, das Militär und die Strafverfolgungsbehörden kurzfristig und mit Nachdruck reagieren", sagte der Innenminister am Mittwoch dem Staatsfernsehen. Vahidi sagte, die meisten Menschen seien bei der letzten der zwei Explosionen ums Leben gekommen. Die genauen Hintergründe werden demnach untersucht. "Unsere Polizeikräfte sind wachsam und werden diejenigen, die dieses Verbrechen begangen haben, zur Rechenschaft ziehen."

Wer steckt hinter den Explosionen?

Laut der halbstaatlichen Nachrichtenagentur Nournews explodierten mehrere Gaskanister auf der Straße zum Friedhof. Die beiden Sprengsätze seien von "Terroristen" ferngesteuert gezündet worden, zitierte die amtliche Nachrichtenagentur IRNA einen amtlichen Vertreter, der nicht näher identifiziert wurde. Die Nachrichtenagentur ISNA zitierte den Bürgermeister von Kerman, Saeed Tabrisi, mit den Worten, die Bomben seien im Abstand von zehn Minuten explodiert. Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat. Terrorangriffe mit diesem Ausmaß sind im Iran äußerst selten. Die Regierung ordnete für Donnerstag Staatstrauer an.

Kerman im Zentraliran ist die Heimat von Ghassem Soleimani, dem früheren Kommandanten der Quds-Brigade, der Auslandseinheiten der iranischen Revolutionswächter (IRGC). Die USA hatten ihn am 3. Jänner 2020 im Irak durch einen Drohnenangriff getötet. In der Region führte dies zu einer dramatischen Eskalation der Spannungen und zu einem Vergeltungsschlag der iranischen Streitkräfte auf einen US-Stützpunkt im Irak. Von systemtreuen Regierungsanhängern wird Soleimani als Märtyrer verehrt. Propagandabilder des Generals prangen auch an Häuserwänden in der Hauptstadt Teheran.

Menschenmassen pilgern durch Kerman

Auch am Mittwoch pilgerten Menschenmassen durch Kermans Straßen zu Soleimanis Grabstelle. In einem live im Staatsfernsehen übertragenen Ausschnitt waren ein Knall und Schreie zu hören. Während einer Live-Schaltung einer Reporterin waren Retter zu sehen, die mit Verletzten im Hintergrund in ein Krankenhaus eilten. Bilder von den Anschlagsorten zeigten blutüberströmte Gehsteige, beschädigte Fahrzeuge und zerfetzte Kleidungsstücke. "Unsere Einsatzteams evakuieren die Verletzten", sagte der Leiter des Roten Halbmonds der Provinz Kerman, Reza Fallah, im Fernsehen. Allerdings blockierten Menschenmassen die Straßen.

Ein Augenzeuge sagte ISNA, auf dem Weg zum Friedhof habe plötzlich ein Auto hinter der Menschenmenge angehalten und es sei eine Mülltonne mit einer Bombe explodiert. Er habe nur das Geräusch der Explosion gehört und Menschen zu Boden fallen sehen. "In der Mülltonne befand sich eine Bombe", gab der Augenzeuge demnach an.

Anlässlich des Todestags Soleimanis wollte der Generalsekretär der libanesischen Schiitenorganisation Hisbollah, Hassan Nasrallah, am Mittwochabend eine Rede halten. Vor dem Hintergrund der Tötung eines Anführers der islamistischen Hamas im Libanon wurde die Rede mit Spannung erwartet. Es gibt Sorgen, dass der gewaltsame Tod von Saleh al-Arouri, Vize-Leiter des Politbüros der Hamas, zu einer weiteren Eskalation des Konflikts mit Israel führen könnte.

Die mit der Hamas verbündete Hisbollah, die als wichtigster nichtstaatlicher Verbündeter der Islamischen Republik gilt, hatte Vergeltung angekündigt.

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(Quelle: apa)

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