Der Vizepräsident der Europäischen Zentralbank, Vitor Constancio, hat das billionenschwere Anleihenkaufprogramm der Frankfurter Währungshüter verteidigt. Noch im Dezember und Jänner sei die Teuerungsrate negativ gewesen, sagte der Portugiese am Samstag auf einer Konferenz in Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming. Nun sei die Inflation zwar gering, aber zumindest positiv.
Nach Constancios Einschätzung zeigte die EZB-Geldpolitik zumindest bis Juni deutliche Wirkung. Dann hätten der sinkende Ölpreis, die Krise in Griechenland und andere Probleme die Inflation nach unten gedrückt. "Stellen Sie sich nur vor, was ohne unsere eingeschlagene Geldpolitik passiert wäre."
Die EZB und die nationalen Zentralbanken der Euro-Zone kaufen seit dem Frühjahr Wertpapiere im Volumen von 60 Milliarden Euro im Monat. Insgesamt hat das Programm einen Umfang von 1,14 Billionen Euro. Experten gehen davon aus, dass die Währungshüter ihr sogenanntes Quantitative Easing (QE) ausweiten könnten, wenn Inflation und Wirtschaftswachstum weiter niedrig ausfallen.