Welt

Flammeninferno bei Athen - Tragödie für Anrainer und Rettungskräfte

Veröffentlicht: 25. Juli 2018 13:12 Uhr
Die Szene wiederholt sich immer wieder: Feuerwehrleute und Freiwillige Helfer gehen von Tür zu Tür und suchen in zerstörten Häusern in der Urlaubsregion von Rafina, Mati und Neos Voutzas im Osten Athens nach Opfern. "Hallo! Hallo! Ist jemand da?". Es folgt Totenstille.

Langsam gehen die Feuerwehrleute in die Häuser hinein. Sie haben Schlimmes gesehen und sind auf Schreckliches vorbereitet.

Verkohlte Leichen in Häusern entdeckt

Allein in den vergangenen zwölf Stunden wurden fünf verkohlte Leichen entdeckt. Bisher sind 80 Tote gezählt worden. Eines der Opfer starb am Mittwoch an schweren Verbrennungen in einem Krankenhaus in Athen.

Schwierige Identifizierung der Opfer

Die bange Frage: Wie viele Tote gibt es noch in den mehr als 1.000 zerstörten Häusern? Dutzende Menschen werden noch vermisst. Die Identifizierung der Opfer ist schwierig und könnte Wochen dauern. Die meisten sind nämlich verkohlt. DNA-Tests werden in vielen Fällen notwendig sein, sagen Gerichtsmediziner immer wieder im Fernsehen. Die Bürgermeister der Region befürchten, dass die Zahl der Opfer am Ende dieses Dramas dreistellig sein könnte. Verwandte haben eine inoffizielle Seite eingerichtet und Fotos von Vermissten veröffentlicht.

Dramatische Details des Dramas werden nach und nach bekannt. Ein etwa 13 Jahre altes Mädchen habe sich in einen Steilhang gestürzt - als es keinen Ausweg mehr gab. "Ihre Kleider brannten. Das Flammeninferno hinter ihr. Sie stürzte in die Tiefe und war auf der Stelle tot", sagte eine Augenzeugin mit Tränen in den Augen im TV.

Feuerwehrmänner sehen schreckliche Szene

Ebenfalls schrecklich ist das, was ein Feuerwehrmann aus der Ortschaft Mati erzählt. Er habe in einem verbrannten Auto die völlig verkohlten Leichen des Lenkers und der Beifahrerin gesehen. "Was sind das für Rucksäcke hinter ihnen, habe ich mich gefragt", sagte der Mann im Rundfunk. Dann stellte er schweißgebadet fest, die vermeintlichen Rucksäcke seien Kinder gewesen, die sich um den Hals ihrer Eltern offenbar in den letzten schrecklichen Minuten ihres Lebens geklammert hatten.

Wochen, bis Infrastruktur wieder intakt ist

Für die Überlebenden muss es nun weitergehen. Es wird aber wohl sehr lange dauern, bis die Menschen sich von dem Erlebten erholt haben - und die Region. Die Strom-und Wasserversorgung, das Telefon und Internet sind weitgehend unterbrochen. Es könnte Wochen dauern, bis die Infrastruktur einigermaßen wieder intakt ist, schätzen Bürgermeister der Region. Tausende Häuser sind unbewohnbar und müssen abgerissen werden.

(APA)

(Quelle: salzburg24)

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