Wie das niedersächsische Innenministerium und das deutsche Innenministerium mitteilten, handelt es sich um 42 Kinder und um fünf Jugendliche, von denen vier in Begleitung jüngerer Geschwisterkinder sind. Vier der Minderjährigen sind Mädchen. "Ich freue mich, dass wir heute die ersten unbegleiteten Kinder empfangen können - trotz der schweren Belastungen durch die Coronakrise", sagte der deutsche Innenminister Horst Seehofer (CSU). Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) bezeichnete die Ankunft der Flüchtlingskinder als einen Anfang.
Flüchtlinge aus Afghanistan, Syrien und Eritrea
Die unbegleiteten Kinder und Jugendlichen waren in Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln Lesbos, Samos und Chios untergebracht. Sie stammen aus Afghanistan, Syrien und Eritrea.
Im Migrationsministerium in Athen war nach dem Start zunächst von 49 Minderjährigen die Rede gewesen. An Bord befanden sich nach Angaben der deutschen Ministerien neben den 47 aber auch 2 Kinder, die von ihrem Vater nach Griechenland entführt waren und zu ihrer in Deutschland lebenden Mutter zurückgeführt wurden. Die Zahl ist dennoch etwas geringer als erwartet. Von Seiten des Innenministeriums hieß es dazu, einige der ausgewählten Kinder und Jugendlichen seien als nicht reisefähig eingestuft worden.
Rund 39.000 Menschen in griechischen Lagern
Unter anderem wegen der Coronakrise hatte sich die Hilfsaktion wiederholt verzögert. Ziel ist laut deutschem Innenministerium, "Griechenland bei der schwierigen humanitären Lage auf den griechischen Inseln zu unterstützen". Hilfsorganisationen kritisieren die Zahl der nun Aufgenommenen als viel zu gering.
In den Lagern der Inseln im Osten der Ägäis harren zurzeit gut 39.000 Menschen aus. Etwa 36 Prozent sind nach Angaben des UNO-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) Minderjährige. Gut 90 Prozent der Minderjährigen sind Buben.
1.600 Jugendliche kommen in EU-Staaten
Der Plan sieht vor, dass insgesamt rund 1.600 Jugendliche von den griechischen Inseln in andere EU-Staaten gebracht werden. Zehn EU-Mitgliedstaaten haben sich dazu bereit erklärt. Österreich beteiligt sich nicht.
(Quelle: salzburg24)