"Die Kontaktgruppe verständigte sich darauf, dass der Korridor durch eine Pause jeglicher militärischer Operationen der Rebellen auf der Route unterstützt wird", sagte der ukrainische Vize-Regierungschef Wolodimir Groisman nach dem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe am Donnerstag. Zuvor hatte die ukrainische Regierung eine Pause der Offensive gegen die Separatisten verkündet. Laut einer Aussendung der OSZE vom Donnerstagabend waren auch Vertreter der Separatisten bei den Gesprächen dabei.
Donnerstagmittag waren Experten erstmals seit dem mutmaßlichen Abschuss des malaysischen Verkehrsflugzeugs am 17. Juli über der Ostukraine zur Absturzstelle gelangt. Fachleute aus den Niederlanden und aus Australien untersuchten Wrackteile auf dem Trümmerfeld. Bei dem Absturz starben alle 298 Menschen an Bord.
Zwei Wochen nach dem Absturz von Flug MH17 in der Ostukraine sind noch immer nicht alle Opfer geborgen. Es könne noch mehrere Tage dauern, bis Bergungsexperten und Polizisten Zugang zu der Stelle hätten, so der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte am Donnerstag nach Gesprächen mit seinem malaysischen Amtskollegen Najib Razak. Dazu kämen noch Kämpfe in der Nähe der Absturzstelle.
Sowohl Razak als auch Rutte bekräftigten, dass die Bergung der restlichen Opfer absolute Priorität habe. "Wir werden jeden Tag unser Bestes tun, den Ort der Katastrophe zu erreichen, so dass die Experten ihre Arbeit machen können", betonte Rutte. Malaysia schickte nach Angaben von Premier Razak 68 Polizisten zur Unterstützung nach Kiew.
Ungeachtet neuer Ukraine-Krisengespräche ist es am Absturzort der malaysischen Passagiermaschine erneut zu Gefechten zwischen der Armee und den Separatisten gekommen. Granaten seien unweit der Stelle eingeschlagen, an der ein Ermittlerteam aus Australien und den Niederlanden das Wrack untersucht habe, so die russische Staatsagentur Ria Nowosti am Donnerstag. Die Aufständischen gaben dem Militär die Schuld an den Kämpfen. Die Ermittler hatten erstmals die Absturzstelle bei Grabowo erreicht, nachdem Gefechte dies in den vergangenen Wochen verhindert hatten.
Die Passagiermaschine der Malaysia Airlines war am 17. Juli über der Ostukraine vermutlich von einer Rakete abgeschossen worden. 298 Menschen starben, davon 43 aus Malaysia. Die Zahl der niederländischen Opfer erhöhte sich auf 196. Drei Menschen hatten auch eine andere Nationalität, teilte der niederländische Krisenstab mit.
(Quelle: salzburg24)