Der Ex-Fernsehmoderator und SPÖ-Europaabgeordnete Eugen Freund glaubt nicht an eine rasche Einigung über das Handelsabkommen der EU mit der USA. Er sei ziemlich sicher, dass "vor dem Frühjahr 2017 keine wirklich weitreichenden Veränderungen" verhandelt werden und davor im Europäischen Parlament nicht abgestimmt werde, sagte Freund am Donnerstag vor Journalisten in Wien.
Die bisherige EU-Kommission plante einen Abschluss der Verhandlungen bis Ende 2015. Allerdings wurde zuletzt wegen Widerstand insbesondere gegen den in Entwürfen vorgesehenen Investorenschutz vor einer Blockade gewarnt. Nach Ansicht von Freund könnte auch die US-Politik den Prozess verzögern. Die Demokraten von US-Präsident Barack Obama seien bei parallel laufenden Gesprächen zu einem Pazifik-Handelsabkommen über eine Herabsetzung amerikanischer Standards besorgt, das sorge auch bei den Gesprächen mit der EU für Zurückhaltung, sagte der SPÖ-Abgeordnete, der in der Delegation des Europaparlaments gegenüber dem US-Kongress sitzt.