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Gabriel wird nicht Kanzlerkandidat und schlägt Schulz vor

Veröffentlicht: 24. Jänner 2017 17:53 Uhr
Der frühere EU-Parlamentspräsident Martin Schulz soll SPD-Kanzlerkandidat werden. SPD-Chef Sigmar Gabriel erklärte in Interviews mit der "Zeit" und dem "Stern" seinen Verzicht auf die Kandidatur. Zudem kündigte er an, den SPD-Parteivorsitz niederzulegen. Auch dieses Amt solle Schulz übernehmen.

Stattdessen will Gabriel das Amt des Außenministers von Frank-Walter Steinmeier übernehmen, dem designierten Bundespräsidenten. "Wenn ich jetzt anträte, würde ich scheitern und mit mir die SPD", sagte Gabriel dem Magazin "Stern" laut dem am Dienstag im Voraus veröffentlichten Interview. Schulz habe "die eindeutig besseren Wahlchancen". Am Dienstagabend will das SPD-Präsidium in Berlin zusammenkommen, um über die personelle Neuaufstellung zu beraten.

Gabriel: "Schulz der geeignete Mann"

Gabriel selbst lehnte am Dienstag zunächst eine öffentliche Stellungnahme ab: "Ich werde jetzt hier nicht mit Ihnen reden", sagte er vor Journalisten in Berlin. In einer SPD-Fraktionssitzung meinte Gabriel jedoch laut Teilnehmern: "Alle Umfragen haben gezeigt, dass die Menschen keine Große Koalition mehr wollen. Für die stehe ich aber in den Köpfen der Menschen. Daher ist Martin Schulz der geeignete Mann", zitierte ein Teilnehmer aus der Gabriel-Ankündigung.

SPD-Anhänger stimmten offenbar für Schulz

Den letzten Ausschlag habe offenbar eine Umfrage unter SPD-Anhängern gegeben, in der eine Mehrheit der Befragten Schulz bessere Chancen bei der Bundestagswahl im September einräumt. Der 61-jährige Schulz war seit 1994 im Europaparlament und zuletzt Präsident. Er schied Ende vergangenen Jahres aus diesem Amt aus. In der Bundespolitik ist er ein Neuling. Die Bundestagswahl findet am 24. September statt. In Umfragen liegt die SPD weit hinter Merkels deutschen Christdemokraten.

In einer Stellungnahme lobte Gabriel Martin Schulz erneut - er strich die "große Glaubwürdigkeit" des früheren EU-Parlamentspräsidenten hervor. Die Kandidatur und die Übernahme des Parteivorsitzes "dokumentieren unseren Willen für einen echten Neubeginn in Deutschland und Europa".

(APA/dpa)

(Quelle: salzburg24)

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