Reise über Atlantik

Greta Thunberg erreicht New York

Swedish climate activist Greta Thunberg waves from aboard the Malizia II IMOCA class sailing yacht off the coast of Plymouth, southwest England, on August 14, 2019, as she starts her journey across the Atlantic to New York where she will attend the UN Climate Action Summit next month. - A year after her school strike made her a figurehead for climate activists, Greta Thunberg believes her uncompromising message about global warming is getting through -- even if action remains thin on the ground. The 16-year-old Swede, who sets sail for New York this week to take her message to the United States, has been a target for abuse but sees that as proof she is having an effect. (Photo by Ben STANSALL / AFP)

Veröffentlicht: 28. August 2019 09:50 Uhr
Zwei Wochen nach ihrem Aufbruch zur Überquerung des Atlantiks per Rennjacht hat Klimaaktivistin Greta Thunberg die Freiheitsstatue in New York erreicht. Bei durchwachsenem Wetter und gelegentlichem Nieselregen wurde die 16-jährige Schwedin am Mittwochnachmittag (Ortszeit) von 17 Segelbooten der Vereinten Nationen auf der Wasserfläche vor der Skyline der US-Ostküstenmetropole begrüßt.

Im Laufe des Nachmittags (Ortszeit) wollte sie im Hafen North Cove Marina in Manhattan endgültig eintreffen. Für Thunberg gehen in New York zwei entbehrungsreiche Wochen auf offener See zu Ende. Vor ihr stehen in den kommenden Monaten mehrere Klimaproteste und -konferenzen.

Thunberg überstand Reise gut

Am 14. August war Thunberg im britischen Plymouth zu ihrem großen Transatlantik-Törn auf der Rennjacht "Malizia" aufgebrochen. Der norddeutsche Segelprofi Boris Herrmann und sein Co-Skipper Pierre Casiraghi brachten sie, ihren Vater Svante und einen Filmemacher über den Großen Teich. Die junge Schwedin überstand die Tage auf offener See bei teils heftigem Wellengang recht gut, wie regelmäßige Botschaften von ihr auf Twitter, Instagram und Facebook zeigten. Der schwedischen Zeitung "Dagens Nyheter" sagte sie kurz vor ihrer Ankunft: "Ich bin nicht ein einziges Mal seekrank geworden. Es war einfach schön, hinaus aufs Meer zu kommen und man selbst zu sein, abgekoppelt von allem und allen." Es sei besonders schön gewesen, Delfine und das gesamte Meeresleben zu sehen.

Zur Begrüßung Thunbergs wollen die Vereinten Nationen 17 Segelboote auf die Wasserfläche vor Manhattan schicken. Jedes von ihnen stehe für eines der UN-Nachhaltigkeitsziele und sei mit einem entsprechenden Symbol auf dem Segel versehen, wie die UN der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag auf Anfrage mitteilten. Dazu kommt noch ein Leitboot. Die Nachhaltigkeitsziele gelten als die globalen Vorsätze der Vereinten Nationen und seiner Mitgliedsstaaten. Zu ihnen gehören neben dem verstärkten Einsatz in der Klimakrise auch der Kampf gegen Armut oder für die Gleichberechtigung von Frauen.

Ankunft in New York

Genaue Ankunftszeiten für längere Segelpassagen wie der von Thunberg sind - erst recht über einen Ozean - schwer vorhersagbar. Die "Malizia" hatte sich teils kräftige Winde zunutzegemacht, vor New York nahmen diese aber erheblich ab, was sich auf das Tempo des Segelbootes auswirkte. Bei der Ankunft in New York spielen außerdem drei weitere Faktoren eine Rolle: Zum einen muss die Rennjacht noch den Hudson River bis zum Hafen hochfahren, was entsprechend der prognostizierten leichten Winde bis zu vier Stunden dauern kann. Zum anderen hat das Boot einen Tiefgang von knapp fünf Metern, weshalb es nur zwei Stunden vor und zwei Stunden nach Hochwasser einfahren kann. Außerdem hat der US-Zoll nachts ab 22 Uhr geschlossen.

Thunberg im Kampf für das Klima

Thunberg verzichtet auf Flugreisen, weil auf diesen besonders viele klimaschädliche Treibhausgase ausgestoßen werden. Deshalb entschied sie sich dazu, den Weg über den Atlantik per Hochsee-Segeljacht auf sich zu nehmen.

Die junge Schwedin hatte sich vor einem Jahr vor den Reichstag in Stockholm gesetzt, um für einen beherzteren Einsatz ihres Landes für das Klima zu protestieren. Aus ihrem einst einsamen "Schulstreik fürs Klima" hat sich seitdem die internationale Klimaschutzbewegung Fridays for Future entwickelt. Auch in vielen deutschen Städten gehen jeweils freitags etliche Schüler nicht mehr zur Schule, sondern zum Klimastreik auf die Straße. Ihrem Protest haben sich mittlerweile auch Wissenschaftler und viele andere angeschlossen.

Auf der anderen Seite des Ozeans will Thunberg ihren Kampf gegen die Klimakrise auf eine neue Ebene heben. Und das dürfte in den USA zu einer echten Aufgabe werden: In dem Land der kohlefreundlichen Regierung von Präsident Donald Trump ist sie weniger bekannt als in Europa, wo sie mittlerweile Abertausende Anhänger und in vielen Gesellschaftsschichten zu einem Umdenken beim Klima beigetragen hat. Die USA zählen zu den Ländern, die weltweit das meiste CO2 ausstoßen, Trump hat das Land aus dem Pariser Klimaabkommen zurückgezogen - auf Thunberg wartet somit eine Menge Arbeit in Übersee.

Nach ihrer Ankunft sind jedoch zunächst einige Tage Ruhe angedacht. Im Anschluss warten dann neben dem Jugend-Klimagipfel der Vereinten Nationen am 21. September und dem UN-Klimagipfel der Staats- und Regierungschefs zwei Tage später auch eine Reihe großer Klimaproteste auf sie. Außerdem will sie andere Aktivisten, Entscheidungsträger und Betroffene des Klimawandels treffen. Im Dezember will sie dann an der Weltklimakonferenz im südamerikanischen Chile teilnehmen. Für all das hat die Schwedin ein Jahr Auszeit von der Schule genommen.

(Quelle: salzburg24)

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