Am Samstagabend kamen im griechischen Hafen Piräus weitere 1.200 Flüchtlinge von den Inseln der Ostägäis an. Über 3.000 Menschen übernachteten auf dem Hafengelände nahe Athen, wie der Athener Radiosender Athina 984 berichtete. Die anderen Auffanglager des Landes haben ihre Kapazitätsgrenze bereits erreicht.
Proteste vor österreichisches Botschaft in Athen
In Athen hat am Samstag indes eine Protestkundgebung gegen die österreichische Flüchtlingspolitik stattgefunden. Wie derStandard.at berichtete, fanden sich etwa 200 bis 300 Personen vor der österreichischen Botschaft ein, darunter Syriza-Politiker Giorgos Chondros und Ex-KPÖ-Chef Walter Baier.
"Es ist eine Schande, dass die österreichische Regierung die Führung jener Kräfte in Europa übernimmt, die Griechenland in die Ecke treiben und es bestrafen", sagte Baier bei der Demonstration, zu der eine der Regierungspartei Syriza nahestehende Initiative aufgerufen hatte. Auf einem Transparent sei "Offene Grenzen" zu lesen gewesen. Mehrere Polizisten schützten den Eingang des Botschaftsgebäudes, hieß es.
Flüchtlinge auf griechische Inseln gebracht
Jene drei Fähren, die seit Monaten regelmäßig Flüchtlinge ans Festland bringen, sind nun auf dem Weg zu den Inseln Lesbos, Chios und Samos. Dort sollen sie zunächst in den Häfen liegen bleiben und Flüchtlinge beherbergen, um die Lage auf dem Festland zu entspannen, wie der griechische Minister für Handelsschifffahrt, Thodoris Dritsas, Sonntag früh dem Fernsehsender Skai erklärte. Auf den Inseln warteten seinen Angaben zufolge derzeit 6.000 Flüchtlinge und Migranten auf die Weiterreise. Täglich kommen rund 3.000 weitere Menschen von der türkischen Küste über das Meer.
25.000 Menschen warten in Griechenland auf Weiterreise
Seit Mazedonien seine Grenze vergangene Woche mit Hilfe anderer Länder, unter anderem Österreich, dicht gemacht hat, haben sich in Griechenland bereits 25.000 Flüchtlinge angesammelt, die weiter Richtung Norden wollen. Ende der Woche war bekannt geworden, dass sich die Länder entlang der Balkanroute - Österreich, Slowenien, Kroatien, Serbien und Mazedonien - geeinigt haben, täglich nur noch 580 Menschen passieren zu lassen. In Österreich gilt bekanntermaßen schon seit mehr als einer Woche das Tageskontingent von 80 Asylanträgen am Grenzübergang Spielfeld, 3.200 Flüchtlingen täglich wird die Weiterreise nach Deutschland gestattet.
(APA)
Links zu diesem Artikel:
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(Quelle: salzburg24)