Kriegsrecht ausgerufen

Heftige Gefechte in Region Berg-Karabach

Veröffentlicht: 27. September 2020 10:06 Uhr
Nach Bombenangriffen der aserbaidschanischen Armee auf die Unruheregion Berg-Karabach haben die pro-armenischen Rebellen in der Region das Kriegsrecht verhängt und die Generalmobilmachung verkündet. Aserbaidschans Militär hatte am Sonntagmorgen Bombenangriffe auf die Region gestartet und dabei auch Ziele in deren Hauptstadt Stepanakert angegriffen.

Nach Angaben beider Seiten wurden bei den Kämpfen auch Zivilisten getötet.Die Hauptstadt Stepanakert sei beschossen worden, die Menschen sollten sich in Sicherheit bringen, teilten die Behörden in Berg-Karabach am Sonntag mit. Zahlreiche Häuser in Dörfern seien zerstört worden.

Gegner geben sich gegenseitig die Schuld

Beide Seiten gaben sich gegenseitig die Schuld für die Gefechte. Der Beschuss habe am frühen Morgen von aserbaidschanischer Seite begonnen, schrieb der armenische Regierungschef Nikol Paschinjan auf Facebook. "Die gesamte Verantwortung dafür hat die militär-politische Führung Aserbaidschans", teilte die Sprecherin des Verteidigungsministeriums von Armenien mit. Eriwan habe deshalb Hubschrauber und Kampfdrohnen eingesetzt. Drei gegnerische Panzer seien getroffen worden. Die armenische Armee hätte auch zwei aserbaidschanische Hubschrauber und drei Drohnen abgeschossen.

Pro-armenische Rebellen in Aserbaidschans Unruheregion Berg-Karabach schossen nach eigenen Angaben am Sonntagmorgen die zwei aserbaidschanischen Militärhubschrauber ab, meldete AFP. Zuvor habe die aserbaidschanische Armee die mehrheitlich von Armeniern bewohnte Region am frühen Sonntagmorgen bombardiert, erklärten demnach die Rebellen.

Baku betonte, es handle sich um eine Gegenoffensive an der Frontlinie. Es gab Berichte, dass der Ausnahmezustand verhängt worden sei. Laut russischen Nachrichtenagenturen gab das aserbaidschanische Verteidigungsministerium bekannt, eine Militäroperation entlang der "Kontaktlinie" gestartet zu haben, einem stark verminten Niemandsland zwischen den beiden Staaten. Zudem bestätigte die Behörde den Abschuss eines Hubschraubers.

Konflikt um Berg-Karabach seit 30 Jahren

Die beiden Kaukasus-Staaten Armenien und Aserbaidschan befinden sich seit fast 30 Jahren in einem Konflikt um die Kontrolle über die Region Berg-Karabach. Das mehrheitlich von Armeniern bewohnte Berg-Karabach war zu Sowjetzeiten Aserbaidschan zugeschlagen worden. Pro-armenische Rebellen brachten das Gebiet Ende der 80er Jahre unter ihre Kontrolle. 1991 rief Berg-Karabach seine Unabhängigkeit aus, international wird das Gebiet jedoch bis heute nicht als eigenständiger Staat anerkannt.

(Quelle: apa)

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