Streit um Staatsnamen

Heißt Indien schon bald Bharat?

Indian President Droupadi Murmu attends a traditional ritual to launch the INS Vindhyagiri, the last in the series of three P17 frigates, for Indian Navy at the Garden Reach Shipbuilders and Engeeners (GRSE) dock in Kolkata on August 17, 2023. (Photo by DIBYANGSHU SARKAR / AFP)
Veröffentlicht: 06. September 2023 09:24 Uhr
Heißt Indien schon bald Bharat? Eine Einladung zu einem G20-Abendessen, bei dem Präsidentin Draupadi Murmu als „President of Bharat“ bezeichnet wurde, sorgt für eine Kontroverse. Schon zuvor gab es Forderungen, das Land umzubenennen.
SALZBURG24 (mem)

In Indien hat eine Einladung zu einem offiziellen G20-Abendessen für eine Kontroverse gesorgt und Spekulationen über eine Namensänderung des Landes genährt. In der Einladung in englischer Sprache wurde die Gastgeberin, Präsidentin Draupadi Murmu, nicht als "President of India", sondern als "President of Bharat" bezeichnet, wie örtliche Medien berichteten. "Bharat" ist ein altes Sanskrit-Wort für "Indien", das in dem Land etwa in der Verfassung als Synonym verwendet wird.

"India" erinnert manche an Kolonialzeit

Manche radikale Hindus in dem Land stören sich am Landesnamen "India". Sie argumentieren, dieser sei von den britischen Kolonialherren eingeführt worden und deshalb ein Symbol der Sklaverei. Erst kürzlich hatte der Chef der hindunationalistischen Organisation RSS, die der hindunationalistischen Regierungspartei BJP von Premierminister Narendra Modi nahesteht, gefordert, dass der Name des Landes von "India" in "Bharat" geändert werden soll.

Mehrere Vertreter der Regierungspartei begrüßten die Verwendung des Wortes in der G20-Einladung. Staats- und Regierungschefs führender Wirtschaftsmächte kommen am kommenden Samstag in der Hauptstadt Neu Delhi zum zweitägigen G20-Gipfel zusammen.

Regierung will sich von kolonialer Vergangenheit distanzieren

Die indische Regierung versucht derzeit, sich von der kolonialen Vergangenheit zu distanzieren und auf Nationalstolz zu setzen. Oppositionspolitiker hingegen hinterfragten die Verwendung. Der Name Indien sei international anerkannt und zu einer Marke geworden, hieß es etwa.

Kürzlich hatten sich mehrere Oppositionsparteien zu einer Koalition mit dem Namen INDIA (kurz für Indian National Developmental Inclusive Alliance) vereint, um sich gegen die Regierungspartei in Stellung zu bringen. Seit 2014 ist Modi Premierminister Indiens. Im Frühjahr 2024 wird ein neues Parlament gewählt. Es wird erwartet, dass Modi eine Wiederwahl anstrebt.

(Quelle: apa)

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