Welt

Hurrikan Harvey sorgt für Zerstörung im "epischen" Ausmaß

Ein Ende des Regens ist noch nicht in Sicht
Veröffentlicht: 28. August 2017 05:23 Uhr
Die durch Sturzregen ausgelöste Flutkatastrophe in Südtexas spitzt sich weiter zu. Nach Angaben von Gouverneur Greg Abbott waren am Sonntag massive Rettungsaktionen mit Hunderten Booten und Dutzenden Helikoptern im Gange, um Menschen aus ihren überfluteten Häusern oder von Hausdächern zu bergen. Besonders betroffen ist die Millionenmetropole Houston.

Behörden sprechen von einer Katastrophe von epischen Ausmaßen in der Stadt. US-Präsident Donald Trump will am Dienstag das vom Wirbelsturm "Harvey" heimgesuchte Flutgebiet besuchen, wie das Weiße Haus mitteilte.

Welle der Hilfsbereitschaft nach Hurrikan Harvey

Auch viele Freiwillige halfen bei Rettungsaktionen mit, Behörden und Augenzeugen sprachen von einer überwältigenden Welle der Hilfsbereitschaft von Nachbarn und privaten Bootsbesitzern. Aber die Lage dürfte sich noch weiter verschlimmern: Nach jüngsten Vorhersagen von Meteorologen könnte es noch bis Donnerstag oder sogar Freitag heftig weiterregnen.

Trump ruft in Texas Notstand aus

Für Trump ist es die erste große Naturkatastrophe, mit der er in seiner rund siebenmonatigen Amtszeit konfrontiert ist. Auf Ersuchen von Gouverneur Abbott hatte Trump bereits am Freitag für Teile von Südtexas den Notstand ausgerufen. Damit können rascher Bundeshilfen ins Katastrophengebiet fließen.

Abbott zufolge sind 3.000 Angehörige der Nationalgarde aktiviert und 250 Fernstraßen geschlossen worden, seit der Wirbelsturm "Harvey" als mächtiger Hurrikan am Freitagabend (Ortszeit) bei Rockport auf die texanische Küste am Golf von Mexiko getroffen war. Seitdem schüttet der Tropensturm trotz deutlicher Abschwächung sintflutartig Regen aus - von der Stadt Corpus Christi im Osten bis zur Millionenmetropole Houston im Westen.

Land unter in Houston

Houston, die viertgrößte Stadt der USA, ist besonders betroffen. Bereits schwer überflutet, muss sie sich dem nationalen Wetterdienst zufolge im Laufe der Woche wahrscheinlich auf zusätzliche 100 bis 125 Zentimeter Niederschlag einstellen. In Houston leben etwa 2,3 Millionen Menschen, im Großraum Houston sind es 6,5 Millionen.

Der Internationale Flughafen wurde am Sonntag bis auf Weiteres geschlossen. Auch die Schulen machen mindestens bis zum 5. September dicht. Bis in die Innenstadt Houstons hinein sind Straßen unpassierbar, nach Behördenangaben alle Autobahnen in der Umgebung überschwemmt. Helfer in Booten retteten Menschen aus überfluteten Häusern, andere Einwohner wurden mit Hilfe von Hubschraubern von Dächern in die Luft geseilt und in Sicherheit gebracht.

Wie dramatisch die Lage ist, drückte sich in einem Foto aus, das auf Twitter veröffentlicht wurde: Es zeigt mehrere Bewohner eines Pflegeheimes in Dickinson bei Houston, denen im Sitzen das Wasser mindestens bis zur Taille steht. Gepostet wurde es nach Medienberichten vom Schwiegersohn der Eigentümerin des Heimes, die es seiner Frau - ihrer Tochter - am Sonntagmorgen zugeschickt hatte, um Hilfe zu bekommen. Die Tochter, Kimberly McIntosh, sagte dem Sender CNN, die Aufnahme sei echt. Demnach wurden alle Senioren in dem Heim später von Nationalgardisten in Sicherheit gebracht. Ein Behördenvertreter habe das bestätigt, teilte CNN mit.

Harvey löscht Infrastruktur in Rockport aus

Unterdessen gingen auch andernorts Evakuierungen weiter, so in Rockport, wo "Harvey" bei seiner Ankunft als zweitstärkster Hurrikan in den USA seit zwölf Jahren zahlreiche Häuser den Erdboden gleichgemacht hatte. In der Stadt mit rund 10.000 Einwohnern, die mit schönen Stränden und künstlerischem Flair als eine Perle des Staates gilt, existiert praktisch keine Infrastruktur mehr. Es gibt weder Strom noch fließendes Wasser. Dennoch wollen viele bleiben - und so bald wie möglich mit dem Wiederaufbau anfangen.

Experten: Schäden ähnlich hoch wie bei Katrina

Die durch "Harvey" entstandenen Schäden könnten laut Experten ähnlich hoch liegen wie bei "Katrina". Diese betrugen über 15 Milliarden Dollar. Für präzise Schätzungen sei es noch zu früh, da der Sturm noch weiter wütete, teilte der Branchendienst Insurance Information Institute am Sonntag mit. Es seien hauptsächlich Kosten wegen der zu erwartenden Regenfälle und Überschwemmungen zu erwarten, weniger wegen des Windes.

(APA/dpa)

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(Quelle: salzburg24)

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