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Hypo Oberösterreich wird Land Kärnten wegen Heta klagen

Innerösterreichische Gräben reißen auf
Veröffentlicht: 29. April 2016 14:46 Uhr
Die Hypo Oberösterreich wird das Land Kärnten im Zusammenhang mit der Heta, Abbaueinheit der früheren Hypo Alpe Adria, in den kommenden Tagen klagen. Das kündigte Generaldirektor Andreas Mitterlehner in der Bilanzpressekonferenz am Freitag in Linz an. Seine Bank hat mit 36 Mio. Euro für die Heta vorgesorgt, aber trotzdem 2015 das bisher zweitbeste Ergebnis zum 125-Jahr-Jubiläum erzielt.

Die Hypo Oberösterreich stellte im vergangenen Jahr 19 und davor 17 Mio. Euro für die Belastungen aus dem Heta-Moratorium zurück. Das bedeute eine Vorsorgequote von 45 Prozent, rechnete Mitterlehner vor. Das sollte aus seiner Sicht ausreichend sein, denn er erwartet eine Schadensquote von maximal 20 Prozent. Wenn man schon in eine gesetzliche Mithaftung geraten sei, müsse man sich an das Land Kärnten halten, das für ihre Hypo gehaftet habe. Im Sinne der kaufmännischen Vorsicht sei es zur Absicherung der rechtlichen Ansprüche bei Gericht notwendig, Klage vorerst - wegen der Gerichtskosten - für Teilbeträge einzubringen, argumentierte er. Andere Gläubiger hätten das auch bereits getan.

Trotz der Heta-Vorsorge hat die Hypo Oberösterreich 2015 ihren Jahresüberschuss vor Steuern auf 31 Mio. Euro (2014: 5,5 Mio.) gesteigert. Der Konzernüberschuss nach Steuern wuchs von beinahe 6 auf fast 31 Mio. Euro. Mitterlehner erklärte, einmal mehr sei das Ausleihungsgeschäft ein wesentlicher Erfolgsgarant gewesen. Das Kredit- und Darlehensvolumen sei auf hohem Niveau über alle Geschäftsfelder hinweg - vor allem aber im gemeinnützigen und privaten Wohnbau - um 0,6 Prozent auf 5,9 Mrd. Euro gesteigert worden. Das vierte Jahr hintereinander sei keine Dotierung von Kreditausfällen erforderlich gewesen. Die Vorsorge betrage nur 0,45 Prozent des gesamten Kreditvolumens. Das sei im österreichischen Bankenvergleich der absolute Spitzenwert.

Die Primäreinlagen und die Emissionen von zusammen 6,71 Mrd. Euro überdecken das bestehende Kreditvolumen deutlich. Die Bilanzsumme wurde nicht zuletzt wegen der darauf basierenden Abgaben um 5 Prozent auf 8,9 Mrd. Euro zurückgefahren, im wesentlichen im Interbankengeschäft. An Bankenabgaben wurden insgesamt mehr als 11 Mio. abgeführt. Das Personal blieb mit 400 Vollzeitäquivalenten nahezu gleich, ebenso die Zahl der 13 Filialen. Schließungen seien keine geplant.

Das harte Kernkapital der Bank belief sich zum Jahreswechsel auf 331 Mio. Euro. Die Kernkapitalquote stieg damit auf 11 Prozent (2014: 10,9) Die anrechenbaren Eigenmittel betrugen 407 Mio. Euro. Der Eigenmittelkoeffizient liegt bei 13,5 nach 13,4 Prozent und damit über dem gesetzlichen Erfordernis von 8 Prozent - eine Überdeckung von 164,9 Mio. Euro. Die gute Risikopolitik und die gute Liquiditätsausstattung führte zum Rating "A mit stabilem Ausblick" von der Agentur Standard & Poor's. Sie sei damit die bestbewertete unter den österreichischen Universalbanken, freute sich Mitterlehner.

Die Eigentümer - das Land Oberösterreich hat mehr als 50 Prozent, weiters eine Holding GmbH der Raiffeisenlandesbank, der Generali AG und der Oö. Versicherung sowie die Mitarbeiter - dürfen sich erneut über eine Dividende von rund 800.000 Euro freuen, das sind bezogen auf das Grundkapital 6 Prozent. Für heuer rechnet Mitterlehner wieder mit einem "stabilen Ergebnis, vielleicht nicht in der Höhe von 2015".

Zu Bankomatgebühren meinte Mitterlehner: "Bei weitem überbewertetes Thema. Wir haben keine Absicht, aber wenn der Markt in diese Richtung geht?". Negativzinsen auf der Einlagenseite: "Nie und nimmer". Panama-Papers: "Wir haben keine Offshore-Verbindungen".

(Quelle: salzburg24)

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