Weltfrauentag

Immer mehr Frauen in politischen Spitzenpositionen

Sanna Marin (links) gehört zur Generation der jungen Politikerinnen, für die Angela Merkel (rechts) das Eis gebrochen hat. (ARCHIVBILD)
Veröffentlicht: 06. März 2020 10:37 Uhr
Zwar gibt es immer wieder Rückschläge, aber der Trend ist eindeutig: International schaffen es immer mehr Frauen in der Politik bis ganz nach oben. So wählte das griechische Parlament im Jänner erstmals eine Frau, Ekaterini Sakellaropoulou, zur Staatspräsidentin. Österreich hatte von Mai 2019 bis Jänner mit Brigitte Bierlein erstmals eine Bundeskanzlerin.

In Deutschland fragt sich unterdessen so manches Kind, ob auch Männer "Bundeskanzlerin" werden dürfen. Schließlich lenkt Angela Merkel bereits seit dem Jahr 2005 die Geschicke des größten EU-Staates. Merkel spielte damals die Rolle der Eisbrecherin, saß sie doch zu Beginn als einzige Frau am Tisch der Mächtigen in der Europäischen Union.

Vier EU-Staaten von Frauen regiert

Das ist aber auf absehbare Zeit vorbei. Aktuell werden vier EU-Staaten von Frauen regiert: Dänemark (Mette Fredriksen), Deutschland (Angela Merkel), Belgien (Sophie Wilmes) und Finnland (Sanna Marin). Außerdem ist seit Dezember 2019 mit Ursula von der Leyen erstmals eine EU-Kommissionspräsidentin bei den EU-Gipfeln dabei.

Das Nicht-EU-Land Norwegen hat seit 2013 die konservative Politikerin Erna Solberg als Ministerpräsidentin, in Island regiert seit Dezember 2017 Katrin Jakobsdottir, im EU-Beitrittsland Serbien seit Juni 2017 Ana Brnabic. In der Schweiz, wo der Vorsitz in der Regierung alljährlich wechselt, ist heuer Umweltministerin Simonetta Sommaruga Bundespräsidentin. Im Kleinstaat San Marino ist Mariella Mularoni eine der beiden derzeitigen Kapitänsregentinnen.

Nur repräsentative Befugnisse haben die Präsidentinnen von Estland und der Slowakei, Kersti Kaljulaid und Zuzana Caputova. "Außer Konkurrenz", weil durch Erbfolge bestimmt, laufen das britische Staatsoberhaupt, Elizabeth II., sowie die dänische Königin Margrethe II.

Präsidentinnen in Äthiopien und Namibia

Außerhalb Europas amtieren derzeit in Neuseeland (Jacinda Ardern), Namibia (Saara Kuungogelwa-Amadhila), Bangladesch (Sheikh Hasina) und Barbados (Mia Mottley) Ministerpräsidentinnen. In Myanmar ist Friedensnobelpreistägerin Aung San Suu Kyi De-Facto-Regierungschefin.

Präsidentinnen haben derzeit Äthiopien (Sahle-Work Zewde), Bolivien (Jeanine Anez), Georgien (Salome Surabischwili), Nepal (Bidhya Devi Bhandari), Singapur (Halimah Jacob) und Taiwan (Tsai Ing-wen) sowie die Inselstaaten Marshall-Inseln (Hilda Heine) und Trinidad und Tobago (Paula Mae Weekes).

Mehr Frauen als Männern in Regierung

Der Anteil der weiblichen Regierungsmitglieder in den EU-Staaten ist mit 30,6 Prozent nahezu unverändert im Vergleich zum Vorjahr (30,5 Prozent). In vier Staaten liegt der Frauenanteil über 50 Prozent: nämlich in Spanien mit 58,8 Prozent, in Finnland mit 57,9 Prozent, in Österreich mit 53,3 Prozent und in Schweden mit 52,2 Prozent, wie aus einer Aufstellung von Werner Zögernitz, früherer ÖVP-Klubdirektor und Leiter des Instituts für Parlamentarismus und Demokratiefragen, hervorgeht.

(Quelle: apa)

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