Welt

Immuntherapie lässt Lungenkrebspatienten länger leben

Immuntherapie neueste Hoffnung in der Krebstherapie
Veröffentlicht: 28. September 2015 00:01 Uhr
Die moderne Immuntherapie kann das Leben von Lungenkrebspatienten mit fortgeschrittener Erkrankung deutlich verlängern. Das zeigt eine jetzt beim Europäischen Krebskongress in Wien präsentierte groß angelegte Wirksamkeitsstudie mit dem monoklonalen Antikörper Nivolumab. Auf die Ergebnisse dieser Wirksamkeitsstudie (CheckMate 057) hatten die Experten weltweit gewartet.

Die Studienergebnisse, die gleichzeitig im "New England Journal of Medicine" publiziert wurden, gelten als eines der Highlights des ECC-Kongresses mit rund 20.000 Teilnehmern. "Die Behandlung von Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom wird schwierig nach der Chemotherapie, die man zunächst anwendet", stellten die Autoren der Studie fest. Normalerweise werden bei diesen Kranken Zytostatika wie Cisplatin etc. verwendet. Doch wenn die Krankheit später weiter fortschreitet, sind nur noch wenige Behandlungsmöglichkeiten bei Medikamenten vorhanden. Eine davon sind seit rund 20 Jahren verwendete Taxan-Chemotherapeutika (z.B. Docetaxel) als Standard.

In der wissenschaftlichen Untersuchung, die in Wien von Leora Horn vom Vanderbilt Ingram Cancer Center (Nashville/USA) vorgestellt wurde, haben die Forscher insgesamt fast 600 Kranke mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom nach Fehlschlag der medikamentösen Ersttherapie behandelt. 292 von ihnen erhielten den monoklonalen Antikörper Nivolumab als Immuntherapeutikum, 290 hingegen Docetaxel. Der Antikörper (Nivolumab) hemmt den sogenannten PD1-Rezeptor auf Immunzellen (T-Zellen). Wird dieser Rezeptor vom passenden Gegenstück auf einer Tumorzelle angesteuert, verhindert dies den Angriff der Immunzelle. Tumore verwenden diesen Mechanismus, um den Abwehrkräften des Körpers zu entgehen.

Die Ergebnisse waren laut der Darstellung bei dem Kongress und der Publikation der vollen Informationen in der in Fachkreisen angesehensten Medizin-Fachzeitschrift der Welt positiv: 51 Prozent der Patienten unter der Antikörpertherapie lebten nach einem Jahr, hingegen nur 39 Prozent in der Vergleichsgruppe. Nach eineinhalb Jahren Therapie zeigte sich ein noch größerer Unterschied (39 bzw. 23 Prozent).

Ex-Raucher und Raucher unter den Probanden sprachen zu 22 Prozent auf die neue Therapie an, hingegen nur neun Prozent der Nichtraucher. Horn sagte: "Die Resultate aus dieser Studie zeigen, dass Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom, bei denen die Krankheit trotz Platin-basierter Chemotherapie fortschreitet, mit Nivolumab eine gute Behandlungsoption haben." Das bringe einen anhaltenden Vorteil bei geringeren Nebenwirkungen als eine Therapie mit Docetaxel.

(Quelle: salzburg24)

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