Welt

Inflation in Österreich auf tiefstem Wert seit 2009

Preisstabilität war ursprünglich Ziel der Währungsunion
Veröffentlicht: 16. Dezember 2015 11:23 Uhr
Die Inflationsrate in Österreich ist im November von 0,7 auf 0,6 Prozent gesunken und hat damit den niedrigsten Stand seit Herbst 2009 erreicht. Preise für Treibstoffe gingen binnen Jahresfrist um mehr als 14 Prozent zurück. Für die Wohnungsmieten ermittelte die Statistik Austria einen Anstieg um 3,2 Prozent, für Wohnen, Wasser und Energie zusammen ein Plus von 0,8 Prozent.

Hauptpreistreiber war der Bereich "Restaurants und Hotels" mit durchschnittlich 3,2 Prozent Teuerung. Der Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH) kletterte auch im November im Jahresabstand um 0,9 Prozent, hier liegt der Anstieg meist leicht über dem allgemeinen VPI. Der für die Eurozone errechnete harmonisierte VPI (HVPI) lag im November um 0,5 (Oktober 0,7) Prozent über dem entsprechenden Vorjahreswert, hieß es am Mittwoch.

Der typische tägliche Einkauf - der sogenannte Mikrowarenkorb, der überwiegend Nahrungsmittel enthält - war im November 1,1 Prozent teurer als ein Jahr davor (Oktober +1,4 Prozent). Der Miniwarenkorb, der den wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Sprit enthält, verbilligte sich um 1,8 Prozent (Oktober -2,4 Prozent).

Die Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" gab nach Angaben der Statistik Austria von Mittwoch den Ausschlag dafür, dass die Jahres-Teuerung im November von 0,7 auf 0,6 Prozent zurückging. Bei den Treibstoffpreisen fiel die Abwärtsbewegung mit mehr als 14 Prozent ähnlich deutlich aus wie im Oktober, damals waren es über 16 Prozent Minus gewesen.

Bei der insgesamt 3,2 Prozent teureren Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" wirkten sich speziell die Bewirtungsdienstleistungen aus, die um 3,6 Prozent mehr kosteten; Beherbergungsdienstleistungen wurden dagegen um 0,2 Prozent billiger.

Durch die Heizöl-Verbilligung um 21,1 Prozent (nach -22,1 Prozent im Oktober) verbilligte sich Haushaltsenergie im Jahresabstand um 3,0 Prozent, dabei Gas um 1,8 und Fernwärme um 0,9 Prozent; feste Brennstoffe dagegen verteuerten sich um 2,1 Prozent und Strom um 1,4 Prozent.

"Freizeit und Kultur" wurde 0,6 Prozent kostspieliger, im Oktober hatte der Anstieg freilich noch 2,0 Prozent betragen. Ausschlaggebend für den Rückgang waren um 0,4 Prozent billigere Pauschalreisen sowie Preisrückgänge um im Schnitt 2,6 Prozent bei elektronischen Geräten für Audiovision, Fotografie und EDV. Bei "Schi inkl. Bindung" ermittelte die Statistik Austria für November sogar Verbilligungen von 14,3 Prozent binnen Jahresfrist (nach +8,1 Prozent im Oktober). Freizeit- und Kulturdienstleistungen kamen im November um 1,5 Prozent teurer als ein Jahr davor.

Die Preise für "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" legten im Schnitt um 0,4 Prozent zu. Dabei verteuerten sich Nahrungsmittel insgesamt um 0,3 Prozent - darunter Obst um 3,9, Gemüse um 3,1 sowie Brot und Getreideerzeugnisse um 1,3 und Fleisch um 0,3 Prozent; dagegen wurden Milch, Käse und Eier insgesamt 2,7 Prozent billiger. Alkoholfreie Getränke kosteten im Schnitt um 1,7 Prozent mehr als im November 2014, Kaffee sogar um 4,3 Prozent mehr.

Die Ausgaben für "Verkehr" verbilligten sich um 3,5 Prozent; Hauptgrund waren die um 14,3 Prozent günstigeren Spritpreise, die damit rein rechnerisch allein den VPI um 0,54 Prozentpunkte nach unten zogen, so die Statistik Austria. Reparaturen privater Verkehrsmittel verteuerten sich um 2,8 Prozent.

Im Monatsabstand erwiesen sich "Restaurants und Hotels" mit +0,3 Prozent als Hauptpreistreiber, Grund dafür waren primär die um 0,4 Prozent teureren Bewirtungsdienstleistungen. Hauptpreisdämpfer von Oktober auf November war der "Verkehr" mit im Schnitt 0,5 Prozent Preisrückgang; maßgeblich dafür waren um 17,1 Prozent billigere Auslandsflugtickets.

Die Eurozone hat unterdessen im November eine Inflation von 0,2 Prozent verzeichnet. Das ist geringfügig höher als im Oktober mit 0,1 Prozent. Nach jüngsten Daten von Eurostat vom Mittwoch gab es in der EU eine noch geringere Teuerung mit 0,1 Prozent. Den höchsten Preisanstieg verzeichnete Belgien mit 1,4 Prozent, auf der anderen Seite gab es in Zypern einen Preisverfall von 1,5 Prozent.

(Quelle: salzburg24)

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