Nach Hin und Her

Internationale Expert:innen untersuchen AKW Saporischschja

Nach Beschuss geriet ein Gebäude am Gelände des Atomkraftwerks Saporischschja in Brand.
Veröffentlicht: 29. August 2022 10:18 Uhr
Das immer wieder beschossene ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja wird von internationalen Expert:innen untersucht. Das Team der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) ist auf dem Weg zur Anlage.
SALZBURG24 (KAT)

Nach wochenlangem Gezerre um eine unabhängige Inspektion des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja ist ein internationales Experten-Team auf dem Weg. "Wir müssen die Sicherheit der größten ukrainischen und europäischen Nuklearanlage gewährleisten", schrieb der Chef der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA), Rafael Grossi, am Montag auf Twitter.

Genauer Termin für AKW-Untersuchung nicht bekannt

Die IAEA-Delegation unter seiner Leitung werde in dieser Woche in Saporischschja ankommen. Ein genauer Termin wurde zunächst nicht bekannt. Unterdessen warfen sich die Ukraine und Russland erneut gegenseitig vor, Angriffe rund um das AKW fortzusetzen. Auch in der ostukrainischen Region Donezk gingen die Kämpfe weiter.

"Dringende Sicherheitsüberprüfungen" in Saporischschja 

IAEA-Chef Grossi veröffentlichte auf Twitter ein Foto, das ihn mit gut einem Dutzend Vertretern der Behörde offenbar auf dem Flughafen von Wien zeigte. Die in der Bundeshauptstadt ansässige UNO-Atomaufsicht erklärte ebenfalls auf Twitter, Grossis Team werde Schäden am AKW sichten und die Funktionalität von Sicherungssystemen checken. Auch würden "dringende Sicherheitsüberprüfungen" vorgenommen, womit auf die Bestandsaufnahme von radioaktivem Material angespielt wurde.

Russland und Ukraine werfen sich Angriffe vor

Russland warf der Ukraine vor, die Anlage am Wochenende erneut unter Beschuss genommen zu haben. Die ukrainische Regierung erklärte ihrerseits, russische Truppen setzen ihre Angriffe auf die Stadt Enerhodar fort, in der das AKW liegt. "Sie provozieren und versuchen, die Welt zu erpressen", schrieb der Generalstabschef von Präsident Wolodymyr Selenskyj, Andrij Jermak, auf Twitter. Die Berichte lassen sich unabhängig nicht überprüfen. Die Kämpfe rund um die Großanlage schüren Befürchtungen, dass es 36 Jahre nach Tschernobyl zu einer neuen Atomkatastrophe in der Ukraine kommt.

Das ukrainische Militär teilte am Montag mit, russische Angriffe auf militärische und zivile Infrastruktur in Donbass-Städten wie Bachmut gingen weiter. Die Regionalverwaltung im Donbass meldete den Tod von acht Zivilisten bei russischen Angriffen am Sonntag. Russland weist Vorwürfe zurück, die Zivilbevölkerung ins Visier zu nehmen.

Präsident Selenskyj drohte Russland mit Vergeltung. "Kein Terrorist wird mit Angriffen auf unsere Städte davonkommen", sagte er in einer Videoansprache am Sonntagabend. "Die Besatzer werden die Konsequenzen und weitere Maßnahmen unserer Verteidiger zu spüren bekommen."

(Quelle: apa)

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