Wegen des komplizierten Wahlsystems sind Prognosen schwierig. Auch die Auszählung, die erst am Samstag in der Früh beginnt, dürfte sich hinziehen. Erste Zahlen gibt es wohl am Samstag, ein Endergebnis eher nicht. Themen im Wahlkampf waren vor allem der Sparkurs der Regierung und die Erholung des Landes nach der Wirtschafts- und Finanzkrise, aber auch Bandenkriminalität in der Hauptstadt Dublin.
Viele Stimmen dürfte Labour an links-populistische Parteien und unabhängige Kandidaten verlieren, aber auch an Sinn Fein - der Partei, die das britische Nordirland wieder an Irland anschließen will und einst als politischer Arm der IRA galt. Sinn Fein hat sich unter dem Vorsitzenden Gerry Adams als Protestpartei positioniert und dem Bündnis Right2Change angeschlossen, das zuletzt 20.000 Bürger auf die Straßen in Dublin brachte, um gegen Wassergebühren und den Sparkurs der Regierung zu protestieren.
Die Vorsitzenden der beiden Linksparteien AAA und PBP haben ihre Bereitschaft erklärt, Adams zu einem "alternativen Ministerpräsidenten" zu wählen, falls es zu einer eigenen linken Mehrheit reicht - ein Szenario, das sowohl Unternehmerverbände als auch die Fine Gael und die weiter rechts stehende Partei Fianna Fáil beunruhigt.
Viele Beobachter sehen eine Große Koalition der beiden Parteien als einzig mögliche stabile Regierung. Allerdings haben sowohl Enda Kenny als auch Micheal Martin von Fianna Fáil diese Koalition ausgeschlossen.
(Quelle: salzburg24)