Welt

IS-Jihadisten bekannten sich zu Bombenanschlägen in Bagdad

Veröffentlicht: 29. Mai 2015 18:43 Uhr
Die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) hat sich am Freitag zu Bombenanschlägen auf zwei Nobel-Hotels in Bagdad mit mindestens neun Toten und dutzenden Verletzten bekannt. Bei einem der beiden nächtlichen Attentate im Zentrum der irakischen Hauptstadt handelte es sich demnach um einen Selbstmordanschlag, wie auch die Polizei bestätigte.

Zahlreiche Geländewagen und andere Luxuskarossen wurden vollständig zerstört. Auf die beiden Hotels waren bereits vor fünf Jahren gleichzeitig Anschläge verübt worden. Sie galten als besonders sicher. Die Explosionen ereigneten sich kurz vor Mitternacht (23.00 Uhr MESZ). Sie waren in Bagdads gesamter Innenstadt zu hören.

Eine Autobombe war nach Angaben von Polizei und Innenministerium auf dem Parkplatz des kürzlich renovierten Ishtar-Hotels platziert worden. Die Detonation zerstörte zahlreiche Autos und ließ mehrere Fensterscheiben des Hotels zerspringen. In der Umgebung des Ishtar-Hotel liegen auch das Hotel Palestine sowie ein beliebter und an Donnerstagabenden gut besuchter Club.

Eine weitere Explosion ereignete sich auf dem Parkplatz des ebenfalls vor kurzem renovierten Hotel Babylon im Viertel Jadrija. Dieser Anschlag wurde von einem Selbstmordattentäter verübt. Eine zweite auf dem Babylon-Parkplatz entdeckte Autobombe sei entschärft worden, teilte die Polizei mit.

Im Jänner 2010 waren schon einmal auf das Ishtar-Hotel, das damals Sheraton hieß, sowie auf das Babylon zeitgleich Anschläge verübt worden. Auch das Hamra-Hotel wurde damals angegriffen, nach dem Anschlag blieb es geschlossen. Bei den damaligen Selbstmordattentaten wurden 36 Menschen getötet. Zu den Taten vor fünf Jahren bekannte sich das Al-Kaida-Netzwerk.

Bagdad wird nach wie vor von Anschlägen erschüttert, auch wenn ihre Zahl zuletzt deutlich sank. Im Februar hatten die Behörden eine seit Jahren für Bagdad geltende nächtliche Ausgangssperre aufgehoben.

Nach der Eroberung Ramadis durch den IS flohen nach UN-Angaben rund 85.000 Menschen aus der irakischen Stadt. Die "große Mehrheit", etwa 85 Prozent, von ihnen sei in der Provinz Anbar geblieben. Ramadi ist die Hauptstadt von Anbar.

Der IS hatte Ramadi Mitte des Monats unter seine Kontrolle gebracht. Die von Schiitenmilizen unterstützte irakische Armee startete am Dienstag einen Angriff zur Rückeroberung der Provinzhauptstadt. Nach eigenen Angaben konnte sie bisher zwei südliche Viertel einnehmen.

(Quelle: salzburg24)

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