Der Täter sei ein "Soldat des Islamischen Staates" gewesen, meldete Amaq im Internet. Die Echtheit der Nachricht ließ sich zunächst nicht verifizieren.
Angriff auf internationale Koalition
Sie wurde aber über die üblichen IS-Kanäle im Internet verbreitet. Auch die Form der Erklärung entspricht früheren Bekenntnissen der Extremisten. Die Operation sei eine Reaktion auf Aufrufe, die Bürger der Staaten der internationalen Koalition anzugreifen.
Behörden vermuteten islamistischen Anschlag
Die Sicherheitsbehörden hatten zuvor die Vermutung geäußert, dass der Anschlag auf dem Berliner Weihnachtsmarkt einen islamistischen Hintergrund habe. Die Vorgehensweise des Täters und die Tatsache, dass dieser einen Weihnachtsmarkt als Ziel ausgewählt habe, ließen auf ein islamistisches Motiv schließen, sagte Generalbundesanwalt Peter Frank.
IS reklamierte auch vorherige Anschläge für sich
Der IS hatte sich im vergangenen Juli auch zu dem Anschlag in Nizza bekannt, wo ein Tunesier mit einem Lastwagen 86 Menschen tötete. Die Extremisten reklamierten kurz danach auch die Anschläge in einem Zug in Würzburg und bei einem Musikfestival in Ansbach für sich. Auch für die Terrorakte in Paris und Brüssel hatte der IS die Verantwortung übernommen.
Deutschland schon länger im Visier
Deutschland steht schon seit längerem im Visier der Extremisten, da sich die Bundeswehr in Syrien und im Irak am Kampf gegen den IS beteiligt. Im Irak unterstützt die Bundeswehr kurdische Peshmerga-Kämpfer mit Waffen und Training. Deutsche Tornados fliegen zudem in Syrien Aufklärungsflüge, mit denen sie die von den USA geführte internationale Koalition unterstützen.
Reaktion auf Niederlagen
Die Extremisten hatten in den vergangenen Monaten in Syrien und im Irak mehrere schwere Niederlagen erlitten. So verloren sie in beiden Ländern wichtige Bastionen. Im Nordirak läuft seit Wochen eine Offensive auf die IS-Hochburg Mosul. Beobachter hatten damit gerechnet, dass der IS auf die Niederlagen mit Terrorakten reagieren würde.
Der deutsche Innenminister Thomas de Maiziere dringt auf Besonnenheit. "Diese angebliche Bekennung des sogenannten Islamischen Staates - das ist ja in Wahrheit eine Terrorbande - haben wir gerade erst bekommen", sagte der CDU-Politiker am Dienstagabend in der ARD.
Es gebe Ermittlungsansätze, die würden verfolgt. "Wir sollten die Sicherheitsbehörden ihre Arbeit machen lassen. Die arbeiten mit Hochdruck. Und niemand wird ruhen, bis nicht der Täter oder die Täter gefasst sind", sagte der Minister.
(APA)
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(Quelle: salzburg24)