Mit dem Gesetz wird eine Rückkehr zur Verbindung von Justizministerium und Generalstaatsanwaltschaft vollzogen, die es während der letzten nationalkonservativen Regierung in den Jahren 2005 bis 2007 gab. Auch damals war Zbigniew Ziobro als Justizminister in Personalunion Generalstaatsanwalt. Die Liberalkonservativen, die acht Jahre lang regierten, hatten diese Regelung wieder aufgehoben.
Kritiker hatten Ziobro beschuldigt, die Staatsanwaltschaft im Kampf gegen politische Gegner zu missbrauchen. Die liberalkonservative Opposition kritisierte das Gesetz der Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS), die in beiden Parlamentskammern die absolute Mehrheit hat. "Die PiS verhält sich wie ein Krake: sie übernimmt immer neue gesellschaftliche und unabhängige Bereiche", warnte der liberalkonservative Senator Bogdan Klich. Der unabhängige Senator Marek Borowski verglich Ziobro mit einem "Sheriff, der zu schnell zieht". Das neue Gesetz gebe ihm "ungeheure Macht", warnte er.
Die Umgestaltung des polnischen Staates seit Beginn der nationalkonservativen Regierung hat in anderen EU-Staaten Besorgnis ausgelöst. Die EU-Kommission eröffnete kürzlich ein Prüfverfahren zur Rechtsstaatlichkeit in Polen.
(Quelle: salzburg24)