Bei der Notverstaatlichung Ende 2009 hatte der Bund den damaligen österreichischen Hypo-Altaktionären einen Nachschuss in Form von Partizipationskapital (PS-Kapital) abverlangt. Sie mussten zusammen gut 200 Millionen Euro liefern. Zwei Kapitalschnitte und fünf dramatische Verlustjahre später ist diese Nominalsumme auf 64,4 Mio. Euro zusammengeschmolzen.
Dieses Partizipationskapital (PS-Kapital) aus 2009 wurde nun eingezogen. "Die angemessene Barabfindung beträgt EUR 0,-", heißt es in einer Pflichtveröffentlichung im Amtsblatt der Wiener Zeitung am Freitag. Nachsatz: "...weil das Partizipationskapital 2009 zur Gänze durch Verluste der Gesellschaft aufgezehrt ist."
Der Vorstandsbeschluss, das verbliebene Partizipationskapital der inländischen Altaktionäre aus 2009 ganz einzuziehen, erfolgte am 22. September, der Aufsichtsrat der Hypo Alpe Adria nickte dies am 24. September ab.
Die betroffenen Partizipanten wurden aufgefordert, die ungültig gewordenen Partizipationsscheine innerhalb von 14 Tagen bei der Hypo "zur Entwertung einzureichen". Nicht eingereichte Scheine werden in der Folge automatisch kraftlos erklärt. Über die "Angemessenheit der Barabfindung" kann einen Monat lang bei Gericht noch eine Überprüfung beantragt werden. Dieser Hinweis ist aber als eine reine Formsache zu werten.
Unterdessen sorgt ein neues Gutachten für Aufregung. Es soll nach einem Zeitungsbericht einen zusätzlichen Abschreibungsbedarf von mehreren Milliarden Euro aufzeigen. Wie das Magazin "Format" in seiner am Freitag erschienenen Ausgabe schreibt, hat der Grazer Sachverständige Fritz Kleiner im Auftrag der Krisenbank die Leasinggeschäfte auf deren Werthaltigkeit geprüft. Diese Woche habe er sein Ergebnis vorgelegt: Der zusätzliche Wertberichtigungsbedarf soll laut Kleiner-Gutachten 3,6 Mrd. Euro ausmachen.
In dem Bericht ist davon die Rede, dass es bei den Vorarbeiten zu dem Gutachten zu Schreiduellen zwischen Hypo-Managern, die für die "zu hohe Bewertung der Leasinggeschäfte" verantwortlich zeichnen, und Gutachter Kleiner gekommen sein soll.
(Quelle: salzburg24)