Welt

Kiew und Rebellen in der Ukraine tauschten Gefangene aus

Veröffentlicht: 27. Dezember 2017 15:56 Uhr
Politisches Weihnachtstauwetter im Ukraine-Konflikt: Nach monatelangem Tauziehen haben die ukrainische Regierung und die pro-russischen Rebellen mit einem Austausch von 380 Gefangenen begonnen. Eine erste Gruppe von 15 ukrainischen Gefangenen erreichte am Mittwoch mit einem Bus nahe der ostukrainischen Stadt Horliwka von Kiew kontrolliertes Gebiet.

Die Gegend liegt rund 40 Kilometer von der Rebellenhochburg Donezk entfernt. Insgesamt wird die Ukraine 306 Gefangene freilassen, die Separatisten 74. Es soll der größte Gefangenenaustausch seit Beginn des Konflikts um die Ostukraine vor knapp vier Jahren sein. Den letzten Gefangenenaustausch hatte es im September 2016 gegeben. Damals ließ die ukrainische Regierung vier Separatisten frei, die Rebellen ließen wiederum zwei Gefangene gehen.

Sajdik: "Humanitäre Geste"

Der OSZE-Sonderbeauftragte für die Ukraine, Martin Sajdik, bezeichnete den Schritt kürzlich in einem APA-Interview als "zutiefst humanitäre Geste". Sie sei vor allem für die ukrainische Öffentlichkeit "sehr wichtig", betonte er.

Ostukraine - Gefangenenaustausch Salzburg24
Ostukraine - Gefangenenaustausch

Austausch bereits 2015 vereinbart

Eigentlich war der Austausch schon Anfang 2015 in der Minsker Friedensregelung vereinbart worden. Er ließ sich aber ebenso wenig umsetzen wie eine Waffenruhe zwischen Konfliktparteien. Auch diesbezüglich gibt es einen Hoffnungsschimmer. Die vor rund einer Woche im Vorfeld des orthodoxen Weihnachtsfestes am 7. Jänner vereinbarte Waffenruhe scheint weitgehend zu halten.

Waffenruhe scheint endlich zu halten

Laut der OSZE-Beobachtungsmission SMM ging die Zahl der Zwischenfälle zwischen dem 23. und 24. Dezember in der Region Donezk deutlich zurück, während in der Region Luhansk 24 Stunden lang überhaupt keine Verletzung verbucht wurde. Zuvor hatten die Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) täglich Hunderte Verletzungen registriert.

Moskau weist Unterstützung der Separatisten zurück

Im Osten der Ukraine hatte im April 2014 ein Konflikt zwischen Regierungstruppen und pro-russischen Rebellen begonnen. Die Ukraine und westliche Staaten werfen Russland vor, die Separatisten zu unterstützen. Moskau weist dies entschieden zurück. In dem Krieg sind UNO-Angaben nach mehr als 10.000 Menschen getötet worden

(APA)

(Quelle: salzburg24)

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