Immerhin handle es sich um einen Schritt in die richtige Richtung. Sie gehe davon aus, dass es gelinge, in den Beratungsgesprächen Eltern zu überzeugen, ihr Kind ein zweites Jahr in den Kindergarten zu lassen.
Freilich hofft Heinisch-Hosek darauf, dass (auch budgetär) auf Sicht ein zweites verpflichtendes Jahr möglich wird. Bis spätestens 2018 erwartet die Ministerin, dass sich das Vorhaben umsetzen lässt.
Dass vorerst kein zweites verpflichtendes Kindergartenjahr kommt, ist von den Grünen am Montag mit Enttäuschung quittiert worden. Der Rückzug von Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP) gehe an den Bedürfnissen der Familien vorbei, kritisierte Bundessprecherin Eva Glawischnig in einer Aussendung. Aus Sicht von ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner war es hingegen nicht mehr realisierbar.
Wie Karmasin am Sonntag gegenüber der APA bekannt gegeben hatte, hat sie sich mit den Ländern darauf geeinigt, dass statt des verpflichtenden zweiten Jahres nur ein verpflichtendes Beratungsgespräch für jene Eltern von Vierjährigen kommt, deren Kinder nicht in Betreuung sind. Für Mitterlehner ist das "eine jetzt machbare Lösung mit den Ländern", die selber mit finanziellen Engpässen konfrontiert seien, wie er am Montag in einer Pressekonferenz erklärte. Dass es sich um eine Niederlage des Bundes gegenüber den Ländern handle, wies er zurück.
Die Familiensprecherin der Grünen, Judith Schwentner, zeigte sich darüber enttäuscht, aber nicht verwundert, "denn mit der Halbherzigkeit, mit der die Ministerin dieses Thema angegangen ist, konnte nichts Besseres herauskommen". Es handle sich um eine Abkehr vom Regierungsübereinkommen, die zulasten eines Ausbaus des elementaren Bildungsbereichs gehe.
(Quelle: salzburg24)