Laut den Ergebnissen der jüngsten HBSC-Studie (Health-Behaviour in School-aged Children) von 2014 bezeichnen rund 40 Prozent der Elf-, 13- und 15-jährigen Schüler ihren Gesundheitszustand als ausgezeichnet. Umgekehrt bezeichneten sich im Rahmen der 2010 durchgeführten HBSC-Befragung 16 Prozent der Mädchen und Burschen als chronisch krank.
So erkrankten 1999 in Österreich noch zwölf von Hunderttausend Kindern bis 14 Jahren an Typ-2-Diabetes. 2007 waren es in Österreich bereits 18,4. Der Umstand, dass die "neuesten" Daten zu Diabetes bei Kindern aus dem Jahr 2007 sind, beweist: Das epidemiologische Monitoring in Österreich liegt auf einem niedrigen Niveau.
Daten zur psychischen Gesundheit liegen also kaum vor. Während aus einer deutschen Untersuchung zum Gesundheitsstatus der Sieben- bis 17-Jährigen hervorgeht, dass 5,4 Prozent der Kinder und Jugendlichen Anzeichen einer depressiven Störung und 7,6 Prozent eine Störung des Sozialverhaltens zeigen sowie zehn Prozent an Angstzuständen leiden, heißt es zur österreichischen Situation: "In Österreich gibt es keine mit Deutschland vergleichbaren Daten zu psychischen Erkrankungen bzw. Auffälligkeit von Kindern und Jugendlichen. Regionale Erhebungen aus Kindergärten und Volksschulen geben Hinweise, dass bei rund zehn Prozent der Vier- bis Siebenjährigen Verhaltens- und emotionale Auffälligkeiten vorliegen."
Der Lebensstil der österreichischen Kinde rund Jugendlichen ist jedenfalls nicht optimal: 73 Prozent der Burschen (elf bis 15 Jahre) und 85 Prozent der Mädchen "erreichen nicht das für Kinder und Jugendliche empfohlene Bewegungsausmaß von einer Stunde moderater bis intensiver Bewegung täglich. Bei älteren Schülern ist dies noch seltener der Fall, Übergewicht ist die Folge.
Die Gewichtsproblematik setzt sich ab dem Jugendalter entsprechend fort: 2012 waren nur noch 67 Prozent der Stellungspflichtigen normalgewichtig, 28 Prozent über- und sechs Prozent untergewichtig.
22 Prozent der Elf- bis 15-Jährigen haben zudem schon geraucht. Und: "Laut HBSC-Studie von 2014 trinken rund sieben Prozent der österreichischen Kinder und Jugendlichen (elf, 13 und 15 Jahre) regelmäßig Alkohol (mindestens einmal wöchentlich oder öfter). Zehn Prozent der 15-Jährigen haben schon zumindest einmal Konsumerfahrung mit Cannabis gehabt.
Dass der Gesundheitsstatus aller Menschen ganz eng mit dem sozialen Status und den Einkommensverhältnissen zusammenhängt, liegt für den britischen Sozialmediziner Sir Michael Marmo auf der Hand. "Die Reichsten leben am längsten und sind am gesündesten. Die beinahe so Reichen leben schon nicht mehr so lange und so weiter", sagte er schon im Sommer 2015 bei den Alpbacher Gesundheitsgesprächen.
Auch in Österreich sind die Rahmenbedingungen offenbar sehr unterschiedlich. Der Kinder- und Jugendgesundheitsreport des Ministeriums stellt dazu fest: 15 Prozent der österreichischen Bevölkerung waren 2013 armutsgefährdet. Bei den Kindern und Jugendlichen (bis 19 Jahre) lag dieser Anteil gar bei 18 Prozent. Eine dauerhafte Armutsgefährdung lag bei vier Prozent der Kinder und Jugendlichen vor.
"Materielle Lebensbedingungen", Ausbildungsniveau von Eltern und Jugendlichen, Arbeit und Beschäftigung, soziale Beziehungen, Gesundheitsversorgung und Umwelt sind laut den Autoren bestimmende Faktoren für die Gesundheit der bis zu 19-Jährigen. Das sind in Österreich (unter 20) 19,6 Prozent der Bevölkerung oder rund 1,7 Millionen Menschen.
(Quelle: salzburg24)