Er und der Anthropologe Georg Schleifring stellten am Mittwochabend zum ersten Mal die Forschungsergebnisse zu den Knochen seit der letzten Öffnung des Karlsschreins 1988 vor. In dem Schrein im Aachener Dom liegt ein Großteil der Gebeine. In der Karlsbüste sind Teile des Schädels.
1988 dokumentierte Schleifring 94 Knochen und Knochenfragmente im Karlsschrein. Später wurde der Schädelrest in der Karlsbüste untersucht und ein Schienbeinknochen aus dem Karlsreliquiar. Die Forscher berichteten jetzt erstmals zusammenfassend über die medizinhistorischen, anthropologischen und pathologischen Untersuchungen. Sie kommen zu dem Schluss, das Karl ein wirklich großer Mann gewesen sein muss.
Mit einer Größe von 1,84 Meter habe er fast jeden anderen Mann seiner Zeit deutlich überragt. Mit "grob berechneten" 78 Kilogramm und einem Body Mass Index von 22 sei Karl ein schlanker Mann gewesen. Grundlage seien die Messdaten von Oberarm, Oberschenkel und zwei Schienbeinen gewesen. In einer Mischrechnung aus früheren Methoden sei die Größe berechnet worden. Nach früheren Berechnungen in acht verschiedenen Methoden habe die Größe Karls zwischen 1,79 und 1,92 Meter gelegen.
Die Forscher konnten keine Hinweise zu Karls Gesundheitszustand finden. Aber dass er im hohen Alter hinkte, wie von dem fränkischen Biografen Einhard beschrieben, halten sie für sehr gut möglich: An der Kniescheibe und am Fersenbein gab es knöcherne Ablagerungen. Für den Tod, vermutlich durch Lungenentzündung, fanden sie keine Beweise. Aber Einhards Beschreibung von stechenden Schmerzen im Brustbereich und Fieber könnten darauf hinweisen.
(Quelle: salzburg24)