Die Sozialversicherung wirtschafte seit Jahrzehnten mit größtem Verantwortungsbewusstsein, betonte der Hauptverbandschef am Freitag gegenüber der APA. Jede Investition werde ordentlich geplant und in den Gremien beschlossen. Mit dem Beschluss im Parlament werde der Sozialversicherung aber unterstellt, "dass sie nicht wirtschaften kann und unnötig Geld ausgibt", kritisierte Biach.
Detailfragen noch offen
Der Parlamentsbeschluss stelle die Sozialversicherungsträger nun vor völlig neue Herausforderungen: "Ich hoffe, dass es in den kommenden Wochen noch Klärungen wichtiger Detailfragen gibt und sich auch der Gesetzgeber seiner hohen Verantwortung bewusst ist. Keinesfalls darf es durch diesen Schnellschuss zu Versorgungsengpässen kommen", forderte Biach.
Scharfe Kritik an der "Ausgabenbremse" übt auch die Niederösterreichische Gebietskrankenkasse (NÖGKK), denn dadurch müssten etwa Projekte auf Eis gelegt werden. "Für Nachbesetzungen werden wir kein geeignetes Fachpersonal mehr finden, wenn jeder qualifizierte Arbeitsplatz ein Ablaufdatum im Jahr 2019 hat. Das ist eine betriebsorganisatorische Katastrophe", hieß es zur APA.
"Es bewahrheitet sich nun, was wir befürchtet haben: Die Kundennähe in den Bezirken soll eingeschränkt werden", teilte die NÖGKK mit. Die Projekte in Horn, Neunkirchen und Waidhofen a.d. Ybbs müssten auf Eis gelegt werden. "Sogar der bereits beschlossene Bau des Service-Centers in Pöchlarn und die Fertigstellung des Service-Center-Neubaus in Gänserndorf könnten gefährdet sein", hieß es in einer Stellungnahme.
Dass die Selbstverwaltung ein Vorab-Vetorecht bei den anstehenden Honorarverhandlungen mit der niederösterreichischen Ärzteschaft durch das Ministerium bekomme, sei "vermutlich verfassungswidrig". "Die Politik will offensichtlich einen harten Sparkurs bei den Ärztinnen und Ärzten: Das halten wir in der aktuellen Situation für ein völlig falsches Signal", hieß es seitens der NÖGKK.
(APA)
(Quelle: salzburg24)