Das T-Shirt löste empörte Reaktionen italienischer Parlamentarierinnen aus, die die Supermarktkette aufriefen, es sofort vom Markt zu nehmen. Sie forderten auch eine Entschuldigung von Carrefour. In einem Land, in dem alle drei Tage eine Frau ermordet wird, sei das T-Shirt ein Affront, kommentierte die Ex-Bildungsministerin Valeria Fedeli.
Boykott gegen Supermarktkette
"Es ist unannehmbar, dass T-Shirts produziert werden, die zur Gewalt gegen Frauen aufhetzen. Noch unannehmbarer ist, dass eine bekannte Supermarktkette diese verkauft", sagte die Ex-Ministerin. Die sozialdemokratische Parlamentarierin Monica Cirinna drohte mit einem Boykott der Supermarktkette, sollte das T-Shirt nicht vom Markt genommen werden.
Carrefour: T-Shirts aus Versehen bestellt
Carrefour entschuldigte sich und teilte mit, dass aus Versehen zwei T-Shirts in ein einziges Geschäft in Rom gelangt seien. Sie seien sofort zurückgezogen worden, teilte der Konzern am Samstag mit. Die beiden T-Shirts seien durch einen Fehler in den Vertrieb gelangt, nachdem von dem Hersteller andere Aufdrucke bestellt worden waren, die aber den gleichen Code gehabt hätten, sagte ein Carrefour-Sprecher.
"Ohne Worte! Schande"
Der Sturm der Entrüstung war jedenfalls gewaltig - zumal Gewalt gegen Frauen und Frauenmorde in Italien ein großes Problem sind. "In einem Land, in dem alle 72 Stunden eine Frau getötet wird, verkauft man so was bei Carrefour in Rom. Ohne Worte! Schande", kritisierte das Frauenschutzzentrum Casa internazionale delle Donne auf Facebook. "Es ist sehr schlimm, wenn ein Unternehmen Shirts produziert, die zum Frauenmord anstacheln. Es ist noch schlimmer, wenn Carrefour in Italien sie vertreibt", schrieb die sozialdemokratische Senatorin Valeria Fedeli auf Twitter.
Neues Gesetz gegen häusliche Gewalt
Italiens Parlament hat im Juli ein Gesetz verabschiedet, mit dem Gewalt gegen Frauen effizienter bekämpft werden soll. Damit wird die Polizei verpflichtet, Anzeigen von Frauen wegen Gewalt umgehend der zuständigen Staatsanwaltschaft zu melden. Es müssen sofort Ermittlungen eingeleitet und das Opfer innerhalb von drei Tagen vernommen werden. Dies soll verhindern, dass Klagen wegen häuslicher Gewalt nicht ernst genommen werden.
(Quelle: apa)