Unfassbare Zerstörung

Lage in Myanmar eine Woche nach Beben völlig verheerend

Veröffentlicht: 04. April 2025 13:00 Uhr
Die Lage im südostasiatischen Myanmar ist eine Woche nach dem Erdbeben völlig verheerend. 3.145 Tote wurden bereits aus den Trümmern geborgen, es werden noch Menschen vermisst.

Eine Woche nach dem verheerenden Erdbeben im südostasiatischen Krisenland Myanmar steigt die Zahl der Toten weiter. Jüngsten Angaben der regierenden Militärjunta zufolge wurden bisher 3.145 Leichen gefunden, mehr als 220 Menschen werden noch vermisst. Das tatsächliche Ausmaß sei aber weiterhin nicht absehbar, teilte die Welthungerhilfe am Freitag mit. Experten befürchten, dass die Zahl der Opfer noch weit höher liegen könnte.

Der Zusammenbruch der Wasserversorgung lässt die Zahl der Durchfallerkrankungen steigen. Seuchen wie Cholera drohen. Unterdessen ist der erste humanitäre Flug einer Hilfsorganisation angekommen. Das UNO-Kinderhilfswerk UNICEF habe 80 Tonnen an Hilfsgütern eingeflogen, um Kinder und Familien in den am stärksten betroffenen Gebieten des Landes zu unterstützen. Die mit Unterstützung der EU erstellte Lieferung aus dem Versorgungszentrum in Kopenhagen umfasst Notfallgesundheitskits, medizinische Versorgung oder Zelte.

Das Erdbeben der Stärke 7,7 hatte am vergangenen Freitag vor allem die Region Sagaing, die zweitgrößte Stadt Mandalay und die Hauptstadt Naypyidaw erschüttert. Auch im mehr als 1.000 Kilometer entfernten Bangkok waren die Erdstöße deutlich zu spüren und brachten einen 30-stöckigen Rohbau zum Einsturz. Unter den Trümmern werden noch Dutzende Arbeiter vermisst.

"Eine Jahrhundertkatastrophe" in Myanmar

"Die Zahl der Todesopfer steigt täglich, viele Gebiete sind aufgrund zerstörter Straßen und Brücken schwer erreichbar", berichtete die Welthungerhilfe aus Myanmar. Bereits vor dem Beben habe das frühere Burma (Birma) zu den ärmsten Ländern der Welt mit 15,2 Millionen hungernden Menschen gezählt. In dem Vielvölkerstaat regiert eine brutale Junta.

"Dies ist ein Jahrhundertbeben und eine Jahrhundertkatastrophe", warnte der Landesdirektor der Welthungerhilfe, Henry Braun. Die Not sei enorm. "Unsere Teams sehen massive Zerstörung. Menschen graben mit bloßen Händen bei 40 Grad nach Verschütteten." Es fehlten Leichensäcke, und die Chance, noch Lebende zu bergen, sei fast gleich null. Gleichzeitig gelte es, die Überlebenden so schnell wie möglich mit dem Nötigsten zu versorgen.

Hoffnung auf Waffenruhe

Hoffnung mache die zuletzt angekündigte Waffenruhe zwischen Widerstandsgruppen und der Militärregierung: "Das könnte den Zugang zu Notleidenden erleichtern und Leben retten." Jedoch hat die Militärjunta, die sich 2021 an die Macht geputscht hatte, Berichten und Augenzeugen zufolge auch nach der Ankündigung noch Luftangriffe geflogen. Die Generäle, die das Land mit Härte regieren, sind seit Jahren im Krieg mit der eigenen Bevölkerung.

"Die Zerstörung in Myanmar ist für Kinder und Familien schlichtweg katastrophal", berichtete June Kunugi, UNICEF-Regionaldirektorin für Ostasien und den Pazifik, nach Angaben von UNICEF Österreich. Die Verteilung der Hilfsgüter erfolge unter dem Einsatz strenger Schutz- und Überwachungssysteme. In den kommenden Tagen würden weitere Hilfsflüge erwartet, da der humanitäre Bedarf weiter steigt.

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(Quelle: apa)

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