Welt

Lebendig begrabenes Baby in Indien durch Zufall gerettet

Pränatale Geschlechtsbestimmung ist in Indien verboten (Symbolbild).
Veröffentlicht: 28. März 2017 05:14 Uhr
Ein Baby ist in Indien kurz nach der Geburt lebendig begraben und nur durch Zufall gerettet worden. Ein Passant entdeckte am Wochenende das wenige Stunden alte Mädchen, das in einer Sandgrube auf einem Feld verscharrt worden war, wie die Behörden im Bezirk Jajpur im östlichen Bundesstaat Odisha am Montag mitteilten. Der Zeuge sah, wie ein Fuß des Neugeborenen aus dem Sand herausragte.

Das Mädchen wurde in ein Krankenhaus gebracht, wo es nun unter Beobachtung steht. Das 2,5 Kilogramm schwere Baby sei wohlauf, erklärten die Ärzte. Sie tauften den kleinen Patienten auf den Namen Dharitri (Erde). Die Polizei vermutet, dass das Mädchen wegen ihres Geschlechts ausgesetzt wurde oder weil es ein uneheliches Kind ist.

Söhne in Indien beliebter

In Indien ist männlicher Nachwuchs nach wie vor begehrter als weiblicher, da Söhne bis heute als Ernährer der Familie gelten, während Töchter wegen der hohen Mitgift bei ihrer Heirat eher als Last angesehen werden. Anfang März hatte die Polizei in einem Abwasserkanal im westindischen Bundesstaat Maharashtra 19 abgetriebene weibliche Föten entdeckt.

Obwohl Tests zur pränatalen Geschlechtsbestimmung verboten sind, werden sie vor allem in den ländlichen Gebieten bis heute häufig vorgenommen. Laut einer britischen Studie aus dem Jahr 2011 wurden in den vergangenen drei Jahrzehnten in Indien bis zu zwölf Millionen Mädchen gezielt abgetrieben.

(APA/ag.)

(Quelle: salzburg24)

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