Insgesamt zehn Menschen seien zwischen Dienstag und Freitag wegen Terrorverdachts festgenommen worden. Ein 16-Jähriger aus dem Vorort Withington und eine 34-Jährige aus dem Stadtteil Blackley seien inzwischen wieder auf freiem Fuß. Bei dem Anschlag auf ein Popkonzert in Manchester am Montagabend hatte der 22-jährige Salman Abedi mindestes 22 Menschen in den Tod gerissen. Bei dem Täter handelt es sich um einen Briten libyscher Abstammung.
Abedi war laut Polizei kein Einzeltäter
Die Polizei geht davon aus, dass Abedi kein Einzeltäter war, sondern dass ein ganzes Terrornetzwerk hinter der Tat steckt. Der 22-Jährige sei dem britischen Geheimdienst zwar bekannt gewesen, er sei zuletzt aber nicht mehr regelmäßig überprüft worden, meldete die britische Nachrichtenagentur PA unter Berufung auf Regierungskreise.
Abedis extremistische Tendenzen bekannt
Nach Angaben einer muslimischen Stiftung wussten die Behörden seit zwei Jahren von den extremistischen Tendenzen Abedis. Ein Aktivist habe die Anti-Terror-Behörde zweimal über extremistische Äußerungen des Mannes informiert, sagte der Vorsitzende der Ramadhan Foundation, Mohammed Shafiq. Auch Familienmitglieder hätten den Behörden von Abedis Radikalisierung berichtet. Das werfe Fragen darüber auf, was diese mit den Informationen gemacht hätten.
Festnahmen seien bedeutend
Der Polizeichef des Großraums Manchester, Ian Hopkins, wertete die acht Festnahmen als "bedeutend". Großbritannien hat nach dem Anschlag erstmals seit 2007 die höchste Terrorwarnstufe ausgerufen. Dadurch erhält die Polizei nun Hilfe vom Militär.
Nach jüngsten Zahlen der staatlichen Gesundheitsbehörde wurden bei der Anschlag weit mehr Menschen verletzt als zunächst bekannt. Insgesamt wurden 116 Menschen in Krankenhäuser gebracht, am Donnerstag waren noch 75 in stationärer Behandlung. 20 von ihnen sind noch in einem kritischen Zustand.
Polizei arbeitet wieder mit USA zusammen
Die britische Polizei arbeitet unterdessen wieder mit den US-Behörden zusammen und gibt Informationen zu den laufenden Ermittlungen weiter. Sie habe "neue Zusicherungen" erhalten, sagte der Chef der Anti-Terror-Polizei, Mark Rowley. Die Briten hatten die Info-Weitergabe gestoppt, nachdem in US-Medien Fotos und Details zu den Ermittlungen veröffentlicht wurden.
Trump will Leck nachgehen
US-Präsident Donald Trump sprach von einem sehr beunruhigenden Informationsleck. Er kündigte Ermittlungen und gegebenenfalls eine Bestrafung des Täters an. May und Trump nahmen am Donnerstag beide an einem NATO-Gipfel in Brüssel teil. Beide Staaten sind bei Sicherheits- und Verteidigungsthemen seit Jahrzehnten die engsten Verbündeten. Die "New York Times" hatte Fotos vom Tatort veröffentlicht, die Reste der Bombe sowie den Rucksack des Attentäters zeigten.
(APA/dpa/ag.)
(Quelle: salzburg24)