Nachthimmel beobachten

Mars ist heute besonders gut zu sehen

This handout picture released on October 16, 2016 by the European Space Agency (ESA) shows planet Mars as seen by the webcam on ESA’s Mars Express orbiter, as another mission, ExoMars, is about to reach the Red Planet. - This image was taken on 16 October, a couple of hours before Schiaparelli separated from its mothership. Following separation, Schiaparelli still has three days and some six million km to travel before entering the atmosphere on 19 October for a six-minute descent to a region in Meridiani Planum, close to the planet’s equator. (Photo by HO / EUROPEAN SPACE AGENCY / AFP) / RESTRICTED TO EDITORIAL USE - MANDATORY CREDIT "AFP PHOTO / ESA " - NO MARKETING - NO ADVERTISING CAMPAIGNS - DISTRIBUTED AS A SERVICE TO CLIENTS
Veröffentlicht: 01. Oktober 2020 09:04 Uhr
In den nächsten Tagen spielt sich ein Phänomen am Nachthimmel ab. Der Mars ist der Erde so nah wie seit Jahren nicht mehr. Während derzeit mehrere Raumsonden zum Roten Planen unterwegs sind, kann man ihn in den nächsten Tagen auch von der Erde aus gut beobachten.

Im Oktober erreicht die Mars-Sichtbarkeit ihren Höhepunkt in diesem Jahr, wenn ihm am heutigen Dienstag (6. Oktober) die Erde am nächsten kommt, er am 14. Oktober der Sonne genau gegenüber steht und damit am hellsten scheint. Bleibt die Hoffnung auf gutes Wetter, denn ähnlich günstig wie heuer wird die Sichtbarkeit in unseren Breiten erst wieder 2035 sein.

Günstige Sichtbarkeit alle zwei Jahre

Alle 780 Tage nähern sich Erde und Mars einander an, dem entsprechend gibt es rund alle zwei Jahre eine günstige Sichtbarkeit. "Doch günstig ist nicht gleich günstig", erklärte Alexander Pikhard von der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA) gegenüber der APA. Der Grund ist die im Gegensatz zur Erdbahn stark elliptische Bahn des Mars, dessen Entfernung von der Sonne zwischen 207 und 249 Mio. Kilometer schwankt. Es kommt also ganz darauf an, an welcher Stelle sich Erde und Mars nahekommen.

"Perihel-Opposition": Mars gut sichtbar

Am allerbesten ist die Sichtbarkeit, wenn der Mars bei der Begegnung mit der Erde im sonnennächsten Punkt seiner Bahn steht, dem sogenannten Perihel. Die Erde kann sich dann dem Mars auf weniger als 56 Mio. Kilometer annähern (zum Vergleich: heuer beträgt die kürzeste Distanz 62,1 Mio. Kilometer). Eine solche "Perihel-Opposition" kommt aber nur alle 15 bis 17 Jahre vor, zuletzt 2003 und 2018. Von Mitteleuropa aus ist diese Konstellation allerdings ungünstig zu beobachten, weil der Mars dabei nur sehr tief am Himmel steht.

Deshalb gilt hierzulande die Begegnung nach der "Perihel-Opposition" als Geheimtipp: "Die Erde kommt dem Mars dabei auch noch recht nahe und der Planet steht deutlich höher am Himmel, ist also in unseren Breiten viel besser zu beobachten", so Pikhard.

Mars sehr einsam am Himmel

Der Mars steht in den nächsten Wochen recht einsam am Himmel, in seiner Umgebung befinden sich kaum hellere Sterne. Am Abend geht er im Osten auf, steigt gegen Mitternacht nach Süden, erreicht dabei mehr als die halbe Himmelshöhe und strahlt heller als der im Südwesten versinkende Jupiter. Zur Morgendämmerung sinkt Mars dann nach Westen hin ab.

Himmelskörper gut zu erkennen

Mit freiem Auge sieht man allerdings nicht mehr als den hellen, rötlichen Lichtpunkt, für Details braucht man schon ein größeres Fernrohr. Wer ein solches hat, kann diesmal auf freie Sicht auf die Marsoberfläche hoffen. Ein globaler Staubsturm, wie er 2018 aufgetreten ist, passiere meist nur, wenn der Planet in Sonnennähe steht, also bei einer "Perihel-Opposition", sagte der Experte.

Hoffen auf gutes Wetter

Muss nur noch das Wetter auf der Erde mitspielen. Schon bei der nächsten Opposition im Dezember 2022 kommt die Erde dem Roten Planeten nur mehr auf 81 Mio. Kilometer nahe, der Mars erscheint dann um 20 Prozent kleiner als heuer. Ähnlich nahe wie heuer kommt die Erde dem Mars erst wieder im Juni 2033. Weil es sich dabei aber um eine "Perihel-Opposition" handelt, ist der Planet von Mitteleuropa aus wieder nur nahe dem Horizont zu sehen. "Ähnlich günstig wie heuer wird die Sichtbarkeit erst wieder im September 2035 sein", so Pikhard.

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(Quelle: apa)

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