Jeder fünfte Lkw ist laut Asfinag bereits mit einem Euro-VI-Motor unterwegs. Den Frächtern bringe die Mautsenkung um 3,7 Prozent eine Entlastung von 24 Mio. Euro, sagte Stöger. Außerdem sollen die Kosten für die Fahrerkarte von 70 auf 45 Euro sinken, laut Stöger ist es hier am 1. Februar 2015 soweit. Die Frächter sind aber skeptisch, ob nicht im Gegenzug die Mauttarife für andere Abgasklassen angehoben werden. Die Pressesprecherin von Stöger, Andrea Heigl, versicherte auf APA-Anfrage, dass es 2015 keine außerordentliche Erhöhung geben wird, es würden die Tarife abseits von Euro VI lediglich um 1,6 Prozent an die Inflation angepasst. Die neue Mauttarifverordnung soll in den nächsten zwei Wochen veröffentlicht werden.
Die von Stöger vor einem Monat angekündigte Mauterhöhung - es sollen externe Kosten wie Lärm und Schadstoffe eingerechnet werden - werde erst nächstes Jahr verhandelt, erklärte Heigl. Hier geht es laut früheren Angaben um rund 50 Mio. Euro im Jahr. Von den Frächtern ist bereits Widerstand gekommen. Schon jetzt seien die jährlichen 13 Mrd. Euro an Steuern und Abgaben kaum mehr zu stemmen.
Seit 2010 sind die Mautgebühren nach Schadstoffklassen gestaffelt. Wegen dieser "Ökologisierung" habe sich der Anteil der saubersten Lkw (Euro IV, V, EEV und VI) in den letzten zwei Jahren von 30,4 auf 58,4 Prozent erhöht, hieß es heute in einer Aussendung des Verkehrsministeriums. Die Zahl der "Stinker", Lkw der Schadstoffklassen Euro 0 bis III, ist in den vergangenen Jahren von 60 auf unter 25 Prozent zurückgegangen.
In der Wirtschaftskammer wurden heute 119 Maßnahmen zum Gesamtverkehrsplan bis 2025 präsentiert. Bei 61 davon gibt es einen Konsens, der Rest ist noch strittig. Die Branche pocht nun auf eine rasche Umsetzung der Punkte. Spartenobmann Alexander Klacska zeichnete ein düsteres Bild: "Es geht uns nicht besonders gut", die Speditionen hätten Aufträge verloren, die Nachfrage sei schwach und die Billigkonkurrenz aus dem Osten drücke die Preise. "Und das bei steigenden Kosten", so Klacska. Für den Verkehrsexperten und Uni-Professor Sebastian Kummer steige in der Bevölkerung aber das Verständnis für Logistik, weil immer mehr Menschen im Internet einkaufen. In der heimischen Logistikbranche arbeiten rund 200.000 Leute.
(Quelle: salzburg24)