303 Verdachtsmitteilungen erhielt die Liechtensteiner Meldestelle für Geldwäscherei, die Financial Intelligence Unit (FIU), 2014 zugestellt, ein Anstieg um 4 Prozent zum Jahr davor. Davon stammten 192 von Banken, 63 von Treuhändern, 7 von Zahlungsdienstleistern und 21 von Versicherungsunternehmen. 7 Verdachtsmitteilungen wurden von anderen Behörden übermittelt.
Lediglich eine Meldung übermittelte ein Wirtschaftsprüfer, was für die Branche ein sehr tiefer Wert ist, wie die FIU am Montag mitteilte. 56 Prozent der Meldungen (Vorjahr 62 Prozent) wurden zwecks zusätzlicher Abklärungen an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet.
2014 sei es zu einer Reihe von Fällen gekommen, in denen die Verdachtsmitteilung zu spät erstattet worden sei, schrieb die FIU. Die Mitteilung sei erst eingetroffen, nachdem der betreffende Kunde verhaftet worden oder bereits ein Rechtshilfegesuch eingetroffen sei. Und das, obwohl vorher Anhaltspunkte für Geldwäscherei bestanden hätten.
Diese Anhaltspunkte seien aber entweder nicht erkannt oder nicht abgeklärt worden. Oder die Abklärung dauerte unverhältnismäßig lange. Die FIU schrieb, die frühe Erkennung möglicher Geldwäscherei sei eine Maßnahme zum Schutz des Finanzplatzes vor Missbrauch durch Kriminelle. Deshalb sei eine rechtzeitige Reaktion auf mögliche Anhaltspunkte von großer Bedeutung.
Bei den vermuteten Vortaten zur Geldwäscherei stehen unverändert die Vermögensdelikte im Vordergrund, namentlich Betrügereien und Veruntreuungen. Die Anzahl der Meldungen wegen möglicher Korruptionsgelder nahm jedoch deutlich zu.
Die FIU untersucht die Gründe und Auswirkungen dieser Zunahme und wird dazu einen eigenen Bericht publizieren. Bei den involvierten Personen verstärkte sich der Trend der Vorjahre mit der Zunahme von Personen aus Osteuropa und der ehemaligen Sowjetunion weiter.
(Quelle: salzburg24)