Welt

Mindestens 38 Tote nach Schießerei bei Touristenhotel in Tunesien

Veröffentlicht: 26. Juni 2015 14:04 Uhr
Bei einem Anschlag auf ein Strandhotel in der tunesischen Stadt Sousse sind nach Angaben des Innenministeriums mindestens 38 Menschen getötet worden. Unter den Toten seien Deutsche, Briten und Belgier, teilte das tunesische Gesundheitsministerium am Freitag mit.

Ziel des Anschlags waren das Hotel Imperial Marhaba sowie das Nachbarhotel Muradi Palm Marinay, berichtet die spanische Nachrichtenagentur EFE unter Berufung auf Sicherheitskreise. Nach den Angaben betraten zwei Bewaffnete die beiden Hotels und eröffneten das Feuer. Später kam es zu einem Schusswechsel mit der Polizei, hieß es nach früheren Angaben. Im Hotel Imperial Marhaba sei einer der Angreifer getötet worden.

Angriff auf Touristenhotels in Tunesien Salzburg24
Angriff auf Touristenhotels in Tunesien

Hintergründe der Tat noch völlig unklar

Auf Twitter wurden Bilder von einer schwarzgekleideten Leiche und einem Maschinengewehr verbreitet. Nach Angaben von Staatssekretär Rafik Chelly handelt es sich um einen der Polizei nicht bekannten jungen Studenten. Der Mann sei Tunesier und stamme aus der Region um (die für Muslime heilige Stadt) Kairouan, so der Staatssekretär laut Radio Mosaique. Unklar war der Verbleib des zweiten Attentäters.

Sousse ist einer der beliebtesten Badeorte in Tunesien und wird häufig von Urlaubern aus Europa und nordafrikanischen Nachbarländern besucht.

20 Touristen bei Anschlag im März getötet

Im März waren bei einem Anschlag auf das Bardo-Museum in der Hauptstadt Tunis mehr als 20 ausländische Touristen getötet worden. Die Islamisten-Miliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich zu der Tat, doch es finden sich auch Hinweise auf einen tunesischen Al-Kaida-Ableger. Es war der schwerste Anschlag in Tunesien seit mehr als einem Jahrzehnt. Anders als in Ländern wie Libyen, Syrien oder Ägypten blieb es in Tunesien nach den Volksaufständen des "Arabischen Frühlings" lange Zeit ruhig. Allerdings gibt es mehrere islamistische Extremistengruppen in dem Land, etwa die Ansar al-Scharia. Im Nachbarland Libyen versucht zudem die IS-Miliz an Boden zu gewinnen. Nach Schätzungen der Behörden haben sich 3.000 Tunesier dem IS in Syrien oder dem Irak angeschlossen. Die tunesische Regierung ist in Sorge, dass Rückkehrer im Land Anschläge verüben könnten.

(Quelle: salzburg24)

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