Der Nobelpreis für Medizin oder Physiologie ist am Montag den US-Forschern Victor Ambros und Gary Ruvkun für die Entdeckung der microRNA und ihre Rolle bei der posttranskriptionellen Genregulation zuerkannt worden. Es handle sich um die „Entdeckung eines grundlegenden Prinzips, das die Regulierung der Genaktivität regelt“, erläuterte das Karolinska-Institut in Stockholm. Die Verkündung der Auszeichnung für Medizin bildet traditionell den Auftakt für die Nobelpreis-Woche.
Die beiden US-Forscher interessierten sich dafür, wie bei C. elegans über Gene die zeitliche Abfolge der Programme zur Bildung von verschiedenen Zelltypen wie Nerven- oder Muskelzellen geregelt wird. Bei zwei mutierten Wurmstämmen namens „lin-4“ und „lin-14“ war diese Abfolge gestört. Bei der Analyse der Funktion der hier veränderten Erbgut-Teile wurde ihnen klar, dass „lin-4“ auch das Gen „lin-14“ beeinflusste. Wie dies geschah, konnten Ambros und Ruvkun in der Folge klären.
Nobelpreise heuer mit elf Millionen Schwedischen Kronen dotiert
Am Dienstag erfolgt die Bekanntgabe der Preisträger für Physik, Chemie folgt am Mittwoch, Literatur am Donnerstag, der Friedens-Nobelpreis am Freitag und am Montag darauf die Wirtschaftswissenschaften. Die Auszeichnungen sind heuer mit je elf Millionen Schwedischen Kronen (969.000 Euro) dotiert. Die Überreichung findet am 10. Dezember, dem Todestag des Stifters Alfred Nobel, statt.
Im Vorjahr ging der Medizin-Nobelpreis an die Ungarin Katalin Karikó und den US-Forscher Drew Weissman. Sie wurden für ihre Entdeckungen zur Modifikation der Nukleosidbasen, die die Entwicklung wirksamer mRNA-Impfstoffe gegen Covid-19 ermöglichten, geehrt.
(Quelle: apa)