Die Vorstellung des ChatGPT-Rivalen soll am Montag um 20.00 Uhr Ortszeit (5.00 Uhr, Dienstag, MESZ) mit einer Live-Demonstration stattfinden, teilte Musk mit.
Erst am Donnerstag dieser Woche hatte er zunächst erklärt, der Chatbot befinde sich in der Endphase der Entwicklung und werde in etwa ein bis zwei Wochen veröffentlicht. "Grok 3 verfügt über sehr starke Analysefähigkeiten. In bisherigen Tests hat Grok 3 alles übertroffen, was bisher auf den Markt gekommen ist", sagte Musk in einer Videoschalte auf dem World Governments Summit in Dubai.

Der Unternehmer hat mit xAI einen Konkurrenten für Google und das von Microsoft unterstützte Unternehmen OpenAI gegründet. Musk ist auch Mitbegründer von OpenAI und steht mit dem auf KI spezialisierten Softwarehaus seit Jahren im Streit. Anfang der Woche hatte Musk angekündigt, den ChatGPT-Entwickler aus San Francisco für 97,4 Milliarden Dollar übernehmen zu wollen. Nun ging aus Gerichtsakten am Mittwoch hervor, dass er sein Gebot zurückziehen werde, wenn der Wohltätigkeitsgedanke bei dem gemeinnützigen Zweig von OpenAI erhalten bleibe.
"OpenAI steht nicht zum Verkauf"
Der Verwaltungsrat des KI-Start-ups habe sich einstimmig dagegen ausgesprochen, teilte OpenAI-Chef Sam Altman mit. "OpenAI steht nicht zum Verkauf", schrieb er bei Musks Online-Plattform X. Eine von Tech-Milliardär Elon Musk angeführte Investorengruppe hatte die Offerte in Höhe von 97,4 Milliarden Dollar (93 Mrd. Euro) Anfang der Woche bekanntgegeben. Altman kritisierte es gleich als Versuch, einen Konkurrenten auszubremsen.
Attacke auf Umbau von OpenAI
OpenAI ist gerade dabei, die Struktur zu ändern und sich in ein gewinnorientiertes Unternehmen umzuwandeln. Musk führt bereits einen Kampf gegen das Start-up vor Gericht, um das zu verhindern. Dort behauptet er unter anderem, er sei bei seinem Ausscheiden betrogen worden.
Die Investorengruppe bietet für die Nonprofit-Organisation, die bisher OpenAI kontrolliert. Ursprünglich wurde als Ziel von OpenAI ausgegeben, Künstliche Intelligenz zum Wohle der Menschheit zu entwickeln. Altman hatte 2019 auch eine auf Profit ausgerichtete Tochterfirma gegründet, um Geld von Investoren wie Microsoft einzusammeln. Nun soll OpenAI insgesamt als Unternehmen auf Gewinn ausgerichtet werden. Einige frühere Mitarbeiter warnen, dass dieser Schritt die Risiken bei der KI-Entwicklung verstärken könne.
Musks Angebot setzt Messlatte für OpenAI-Wert
Auch wenn OpenAI Musks Avancen zurückwies, macht sein Vorstoß den Umbau trotzdem etwas komplizierter. Denn die Nonprofit-Organisation soll im Zuge des Umbaus eine Beteiligung an dem gewinnorientierten OpenAI bekommen. Verhandlungen dazu unter anderem mit frühen Investoren des Start-ups wie Microsoft laufen derzeit. Branchenbeobachter gehen davon aus, dass es ein Anteil von 25 Prozent werden könnte. Mit seinem Gebot setzte Musk nun eine hohe Messlatte für den Wert dieser Beteiligung, die OpenAI schlecht unterschreiten kann.
Der KI-Chatbot ChatGPT hatte vor gut zwei Jahren einen Hype um Künstliche Intelligenz ausgelöst – mit Erwartungen, die von schier unbegrenzten Möglichkeiten im Digitalen bis hin zur Angst vor einem Auslöschen der Menschheit reichen.
(Quelle: apa)