Welt

Nachbarn in Stiwoll getötet - Nach halbem Jahr keine Spur

Veröffentlicht: 26. April 2018 06:38 Uhr
Am Sonntag, 29. April, ist es ein halbes Jahr her, dass Friedrich F. in der Steiermark zwei Nachbarn erschossen und eine Nachbarin schwer verletzt hatte. Seither fehlt vom damals 66-Jährigen jede Spur. Laut einem Polizeisprecher sind alle Hinweise abgearbeitet, neue würden "nur noch sporadisch bis spärlich" einlangen. Schon vor drei Monaten hatte die "Soko Friedrich" ihre Tätigkeit eingestellt.

Der Weststeirer Friedrich F. hatte am 29. Oktober 2017 in Stiwoll westlich von Graz im Zuge eines Nachbarschaftsstreits einen Mann (64) und eine Frau (55) mit einem Kleinkalibergewehr erschossen und eine weitere Nachbarin (68) schwer verletzt. Dann war er mit seinem Kleinbus geflüchtet, der wenig später in einem Wald gefunden wurde. Dann verlor sich die Spur des 66-Jährigen.

Großaufgebot von Polizei und Bundesheer

Zur unmittelbaren Suche nach F. wurde alles eingesetzt, was technisch und personell möglich war - von Hunderten Polizisten in Schutzausrüstung und Hundestaffeln über Kameras, Nachtsichtgeräte, Infrarot-Ortungsgeräten an Polizeihubschraubern und Bundesheer-Fahrzeugen. Sogar eine Kameradrohne überflog das Gebiet mehrmals, in dem F. zuletzt gesehen wurde. Es gab keinen Hinweis, dass sich der Gesuchte - ein passionierter Naturfilmer, der die Gegend wie seine Westentasche kenne - in der Umgebung von Stiwoll aufgehalten hat. Die leise Hoffnung, dass man unter Umständen den Leichnam von F. nach der Schneeschmelze finden werde, hat sich ebenfalls zerschlagen. Auch die Überprüfung von Kontakten von F. in Österreich sowie in Deutschland, Polen, Kroatien und Ungarn hat keine Hinweise gebracht.

"Austria's most wanted persons"

Der Schütze von Stiwoll firmiert - neben Tibor Foco - auf der Homepage des Bundeskriminalamtes (BK) unter den Top zwei von "Austria's most wanted persons". Auf Hinweise, die zu seiner Ergreifung führen, ist eine Summe von 5.000 Euro ausgesetzt. Die Tätigkeit der aufgelösten Soko wurde in die normalen Strukturen des Landeskriminalamts Steiermark zurückverlagert. Die Beamten werden von dort aus eventuellen weiteren Spuren nachgehen.

Mehr als 400 Hinweise ausgewertet

Weit über 400 Hinweise aus der Bevölkerung wurden abgearbeitet. Eine letzte möglicherweise weiterführende Spur erkaltete erst jüngst: Etwa 300 bis 400 Meter von der Stelle entfernt, an der der Kleinbus stand, wurde im Wald eine Skizze entdeckt. Sie wurde laut einem grafologischen Gutachten jedoch nicht von dem Gesuchten angefertigt.

Die Tathandlung sei grundsätzlich geklärt, sagte ein Polizeisprecher. Ein Bericht an die Staatsanwaltschaft werde erstellt. Falls es doch eine neue Entwicklung im Falle F. gebe, könne die Ermittlung jederzeit wieder aufgenommen werden.

(APA)

(Quelle: salzburg24)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken