In dem Video "Schaulustige - Sei kein Gaffer" werden drei junge Leute gezeigt, die aus dem Urlaub gut gelaunt in einem Auto zurück nach Hause fahren. Als sie ein brennendes Auto entdecken, wird ihre Neugierde geweckt. Sie machen Fotos und Videos mit ihren Smartphones, posieren vor einem Feuerwehrauto und fotografieren das Unfallopfer. Die Aufforderungen der Rettungskräfte, sich vom Unfallort zu entfernen, ignorieren sie. Im Gegenteil: Sie reagieren patzig. Schließlich macht einer der drei jungen Leute eine schockierende Entdeckung: Das Unfallopfer ist seine Mutter.
Salzburg24
Video sorgt für Diskussionen im Netz
Das Video von Elena Isabel Walter und Amanuel Luca Zander-Fusillo ist zigfach in verschiedenen Internet-Plattformen geteilt und weiterverbreitet worden. In den Kommentaren auf der Youtube-Seite der beiden Filmemacher von der Dortmunder Agentur Blickfänger schreiben User, dass sie ähnliche Situationen selbst erlebt hätten und das Video ihnen Tränen in die Augen getrieben habe.
Produziert wurde der etwa viereinhalb Minuten lange Film im Sommer 2017 in Osnabrück mithilfe der Freiwilligen Feuerwehr sowie einem Bürgerverein und der Sparkasse. Auf die Idee waren die beiden Filmemacher gekommen, als sie durch die Nachrichten den Eindruck bekamen, dass Gaffer immer radikaler und rücksichtsloser agieren, wie die 26-jährige Walter sagte. Im Sommer hatte etwa die bayerische Polizei mehrere Schaulustige gestraft.
In einer von SALZBURG24 initiierten Umfrage forderte die Mehrheit der User in Österreich Sichtschutzwände gegen Gaffer. Erst durch Strafen ließen sich Schaulustige abhalten, so der eindeutige Tenor.
Feuerwehrleute bestätigen erschreckende Gaffer-Szenen
Sie sei häufig mit dem zwei Jahre älteren Zander-Fusillo auf Autobahnen unterwegs und habe selbst Situationen beobachtet, in denen Gaffer die Arbeit von Rettungskräften behinderten. "Im Drehbuch haben wir die Handlung zwar auf die Spitze getrieben, aber wir haben viel Feedback von Feuerwehrleuten erhalten, dass sie ähnliche und schlimmere Situationen erlebt haben."
Der Chef der Osnabrücker Berufsfeuerwehr, Dietrich Bettenbrock, berichtete, dass seinen Kollegen bei Einsätzen auch Material gestohlen werde. Dass Menschen ihre Handys zückten und die Rettungskräfte sich Platz verschaffen müssten, sei alltäglich geworden, so Bettenbrock. Zwar sei es natürlich, wenn Menschen angesichts eines Unfalls neugierig würden. Wenn Schaulustige Opfer fotografierten oder filmten, überschritten sie aber Grenzen.
(APA/SALZBURG24)
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(Quelle: salzburg24)