Die NATO macht Russland verantwortlich für den Raketen-Einschlag in Polen, sieht die Ursache darin aber in einem ukrainischen Querschläger. Generalsekretär Jens Stoltenberg betonte, er sei durchaus besorgt gewesen über den Vorfall am Dienstagabend. Es sei aber auch deutlich geworden, dass "die NATO bereit ist zu handeln in einer entschlossenen, ruhigen und resoluten Art", sagte Stoltenberg nach einer Dringlichkeitssitzung des NATO-Rats in Brüssel am Mittwoch.
Keine Hinweise für Angriff auf Polen
"Wir haben keine Hinweise darauf, dass das ein beabsichtigter Angriff war", erklärte er weiter. "Aber was wir wissen ist, dass der wahre Grund für den Vorfall der russische Krieg in der Ukraine ist." Die Ermittlungen seien zwar noch nicht abgeschlossen. Es sei aber äußerst wahrscheinlich, dass eine ukrainische Luftabwehrrakete versehentlich auf polnischem Gebiet eingeschlagen sei. "Das ist aber nicht die Schuld der Ukraine."
NATO sei auf solche Vorfälle vorbereitet
Details zu den Untersuchungen wollte Stoltenberg nicht nennen, etwa zur Frage, ob sich auch eine russische Rakete zum Zeitpunkt des Einschlags oder davor in der Nähe des Tatorts befunden habe. Der Vorfall zeige generell aber, dass der russische Angriffskrieg "gefährliche Situationen" schaffe. "Aber die NATO ist auf solche Vorfälle vorbereitet", betonte der Generalsekretär.
NATO könne mit Russland verhandeln
Die Allianz sei auch in der Lage, mit russischen Vertretern zu kommunizieren, ergänzte Stoltenberg, ohne auch hier konkreter werden zu wollen. Der Raketeneinschlag im Gebiet des NATO-Staats Polen löste zunächst Befürchtungen eines sogenannten Bündnisfalls nach Artikel 5 des NATO-Vertrags aus. Danach sieht sich die gesamte Allianz angegriffen, wenn nur eines der 30 Mitgliedstaaten betroffen ist.
(Quelle: apa)